Die Bezirksfachbereichskonferenz VERDI hat nachfolgenden Antrag beschlossen. Antragsteller: Bezirksfachbereichskonferenz Fachbereich 8, Frankfurt am Main und Umgebung Adressat: ver.di-Landesbezirkskonferenz Hessen ___________________________________________________________________ Kein weiterer Ausbau des Frankfurter Flughafens Die Bezirkskonferenz ver.di Frankfurt am Main und Umgebung spricht sich gegen einen weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens und für ein Nachtflugverbot von 22.00 bis 6.00 Uhr aus. Begründung: 1. Lärm bei Tag und Nacht Noch zu Zeiten der Auseinandersetzungen um die Startbahn-West verzeichnete der Frankfurter Flughafen ca. 176.000 Flugbewegungen, was einem Tagesschnitt von 485 Flugereignissen entsprach. Die Hessische Landesregierung und alle Parteien erklärten damals: "....es gibt keine weitere Start- und Landebahn über die Startbahn 18 West hinaus..." "....Erweiterungen finden nur innerhalb des Bauzaunes statt..." "....weitere Waldrodungen sind ausgeschlossen..." Zehn Jahre nach Inbetriebnahme der Startbahn 18 West hatte sich der Flugverkehr mit 322.357 Ereignissen zum Jahresende 1994 annähernd verdoppelt und die Grenze von 350.000 Flugbewegungen wurde bereits zum Jahresende 1996 überschritten (351.447). Neben einem enormen Anstieg des Transitreiseverkehrs (ca. 50 % Gesamtanteil am Passagieraufkommen) ist eine drastische Ausweitung des Frachtverkehrs zu verzeichnen. Beide Erscheinungen haben zu einem überproportionalen Anstieg des nächtlichen Flugverkehrs geführt, wie folgende Zahlen belegen (durchschnittliche Flugbewegungen zur Nachtzeit 22.00 bis 06.00 Uhr): 1971 = 40 Nachtflüge (Erhebungen zum Planfeststellungsverfahren) 1989-1997 = 78 Nachtflüge 1998 = 97 Nachtflüge 1999 = 123 Nachtflüge 2001 = 170 Nachtflüge prognostiziert - in einer Nacht (2.2.2001) fanden 198 Nachtflüge statt. Die eiskalt geplante weitere Steigerung der Flugbewegungen ist Körperverletzung bei den Menschen einer ganzen Region. 2. Erhöhtes Absturzrisiko Im Luftraum wird es immer enger. Man rechnet damit, dass die Zahl von 500.000 Flugbewe-gungen demnächst überschritten wird (das entspräche dann einem Tagesdurchschnitt von 1369). Steigerungen bis 800.000 Flugbewe-gungen sind vorgeplant. Seit dem 24. Januar 2002 hat man den Sicherheitsabstand der Flugzeuge in Reisehöhe von 600 m auf 300 m verringert. Vom Rhein-Main-Flughafen starten US-Tank-flugzeuge und Militärtransporter mit Waffen und Munition. Ein Absturz eines vollgetankten Großflugzeuges auf eine Stadt hätte katastrophale Folgen. 3. Legende: "Jobmaschine" Flughafen Selbst Fraport hat die Mediationszahlen drastisch nach unten korrigiert. Außerdem wissen wir, dass ein Ausbau durchaus auch Arbeitsplätze verhindert oder vernichtet, wenn wir an das Caltex-Gelände oder Ticona denken. Auch das gerade von Fraport vorgelegte Konzept zur "Effizienzsteigerung" (verbunden mit Stellenabbau) zeigt, dass es dem Unternehmen mehr um die Gewinne denn um die Arbeitsplätze und die ArbeitnehmerInnen geht. Aber: man darf sich seine Bedenken nicht abkaufen lassen. Mit unserem Antrag unterstützen wir unsere Kolleginnen und Kollegen im Flughafen-Umland. Wir sind solidarisch mit den Kommunen, die sich gegen den Ausbau wehren