|
[14. Januar 2006]
Redebeitrag Roger Treuting, Bürgerinitiativen gegen
die Flughafenerweiterung
Zu allererst von hier aus solidarische Grüße
auch von Seiten der Bürgerinitiativen an die Streikenden
bei GateGourmet am Düsseldorfer Flughafen.
Ebenfalls solidarische Grüße an die BaumbesetzerInnen
im niederländischen Schinveld, die sich den Waldrodungen
zur Erweiterung des NATO-Militärflughafens in Geilenkirchen
ent-gegen gestellt haben.
Als im September letzten Jahres hier wieder einmal Bäume
wegen des Flughafenausbaus umgemacht wurden, war es für das
Bündnis der Bürgerinitiativen selbstverständlich
den Widerstand gegen die Rodungen nicht nur auf den Wald zu beschränken,
sondern auch direkt in den Abflughallen des Airports zu demon-strieren.
Die angemeldete Protestveranstaltung im Terminal hat der Flughafen-betreiber
Fraport einmal mehr nicht gestattet und untersagte dem Bündnis
der BIs dort die Durchführung einer Demonstration "heute
und in Zukunft". In gleichem Atemzug drohten die Airport-Manager
bei Missachtung dieses Verbots ihr "Hausrecht" zu wahren.
Genau dieses gilt es zu klären: Hat ein Unternehmen, das
zum Verwalter eines Flughafens bestellt wurde, überhaupt
die Legi-timation, Grundrechte wie das der Versammlungsfreiheit
außer Kraft zu setzen? Nein! Der Flughafen ist ein öffentlicher
Raum und hat allen Menschen frei zugänglich zu sein. Wenn
es um die Flug-hafenerweiterung geht, argumentieren die Ausbaubetreiber
gerne damit, dass ein übergeordnetes öffentliches Interesse
bestehe. Wenn dann aber die Leute dem Protest gegen diese Betonpolitik
direkt hier vor Ort Ausdruck verleihen wollen, tun die Nadelstreifen-träger
gerade so, als sei der Flughafen ihr Privatbesitz und be-rufen
sich auf das Hausrecht.
Wir wissen aber, warum sie die Protestveranstaltungen aus ihren
Gebäuden aussperren wollen:
Die Begründung, der Flughafenbetrieb werde gestört,
wird dabei nur vorgeschoben. Die Erfahrungen mit Demonstrationen
und happening-artigen Aktionen im Terminal in den letzten Jahren
hat immer wieder gezeigt, dass der Zuspruch bei Fluggästen
und Beschäftigten entgegen den Erwartungen sehr hoch ist.
Das passt den Flughafen-Managern nicht und deshalb wollen sie
uns abschieben auf den Busbahnhof und verschließen ihre
Tore vor uns. In der Auseinandersetzung schicken sie dann die
Polizei vor, die hier mit einem martialischen Aufgebot und ihrer
paramili-tärischen Ausrüstung das vermeintliche Hausrecht
der Fraport schützen darf.
Dies wird uns aber nicht davon abhalten, immer wieder hier auf-zutauchen,
wann immer wir es für richtig und wichtig erachten und gegen
den Moloch Flughafen zu demonstrieren!
zurück
|
|