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Nächtlicher Fluglärm kann krank machen, Umweltbundesamt-Presseinformation 08/2007

Nächtlicher Fluglärm kann krank machen

Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies ist das Ergebnis einer epidemiologischen Studie der Epi.Consult GmbH Bremen im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Im Umfeld eines deutschen Flughafens mit Nachtflugbetrieb analysierte das Unternehmen Daten von mehr als 800.000 Krankenversicherten – das sind mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung der betroffenen Region.

Anlass für die Studie waren unter anderem Beobachtungen einer Gruppe von Ärztinnen und Ärzten. In ihren Praxen nahm die Zahl der Patientinnen und Patienten zu, die über psycho-vegetative Störungen - wie Herzbeschwerden, Nervosität, Leistungsminderung - klagten. Die Mediziner vermuteten, dass diese in ihren Praxen gehäuft auftretenden Befunde sowie Fälle des Bluthochdrucks auf den Nachtflugverkehr des Flughafens zurückgehen könnten.

Die epidemiologische Studie zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen Fluglärm und Arzneimittelverschreibungen durch niedergelassene Ärzte im Umfeld eines Flughafens liefert unter anderem folgende wesentliche Ergebnisse:

· Es zeigten sich – im Vergleich mit Patientinnen und Patienten, die keinem nächtlichen Lärm ausgesetzt waren – deutlich erhöhte Verordnungsraten und Verordnungsmengen bestimmter Arzneimittel mit blutdrucksenkender Wirkung, zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen, zur Beruhigung (Tranquillizer) sowie zur Behandlung von Depressionen (Antidepressiva).

· Die Befunde waren bei weiblichen Versicherten ausgeprägter als bei männlichen, zum Teil auch nur bei Frauen vorzufinden (Tranquillizer, Antidepressiva).

· Es zeigte sich eine ausgeprägte Abhängigkeit zwischen der Intensität und der zeitlichen Einwirkung des Fluglärms: Für diejenigen, die von nächtlichem Fluglärm zwischen 3 und 5 Uhr belastet wurden, waren die stärksten Erhöhungen der Verordnungshäufigkeit und des Verordnungsvolumens der verschiedenen Arzneimittelgruppen nachweisbar.

Die Studie legt Zusammenhänge zwischen Fluglärm und den die Herzgefäße betreffenden – so genannten kardiovaskulären – sowie psychischen Erkrankungen nahe, obwohl sie diese nicht kausal belegen kann. Die Ergebnisse stützen auch Untersuchungen aus dem Ausland, die ebenfalls darauf hinweisen, dass Fluglärm Bluthochdruck sowie Herz- und Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen kann.

Der Bericht zum Forschungsprojekt „Beeinträchtigung durch Fluglärm: Arzneimittelverbrauch“ ist im Internet unter der Adresse http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3153.pdf
veröffentlicht und steht als Download zur Verfügung.

Dessau, 22.02.2007

Pressesprecher: Martin Ittershagen
Mitarbeiter/innen: Anke Döpke, Dieter Leutert,
Fotini Mavromati, Theresa Pfeifer
Adresse: Postfach 1406, 06813 Dessau
Telefon: 0340/21 03-2122, -2827, -2250, -2318, -3927
E-Mail: pressestelle@uba.de


 


     


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