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[11. September 2007]
Die Bundesvereinigung gegen Fluglärm, die Interessen-gemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms, die UENCA und das Bündnis der Bürgerinitiativen „Kein Flughafen-ausbau - für ein Nachtflugverbot“ trauern um Prof. Dr. h.c. Kurt Oeser

Prof. Dr. h.c. Kurt Oeser ist am Abend des 8. September in Mörfelden-Walldorf gestorben.

Mit Kurt Oeser hat Deutschland einen wegweisenden großen Umweltschützer und überzeugten Christen im Denken und Handeln verloren.

Sein Wirken begann als Pfarrer in einer Gemeinde vom Fluglärm betroffener Menschen. Bereits 1965, als Fliegen noch ein Luxus und “Umweltschutz“ noch nicht Teil unseres Vokabulars waren, hatte Kurt Oeser die “Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms“ in Mörfelden gegründet.

Rasch meldeten sich andere Betroffene aus ganz Deutschland. Kurt Oeser und seine Mitstreiter gründeten im November 19967 die Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF). Bis 2001 war Kurt Oeser über drei Jahrzehnte ihr Präsident, danach ihr Ehren-präsident.

Im Jahr darauf 1968, erfolgte durch ihn die Gründung der UECNA, die Europäischen Vereinigung gegen die schädlichen Aus-wirkungen des Luftverkehrs (Union Européenne contre les Nuissances des Avions) in Straßburg. Von 1968 bis 1976 war er der erste Präsident dieser Vereinigung.

Sein Wirken führte 1971 zur ersten Fluglärmgesetzgebung in Deutschland. In der Folge wurden erstmals Fluglärm-kommissionen gebildet, in denen die vom Fluglärm betroffenen Kommunen ein Mitsprache- und Beratungsrecht gegenüber den Genehmigungsbehörden erhielten. Kurt Oeser selbst arbeitete lange in der Frankfurter Fluglärmkommission und weiteren Kommissionen an anderen Flughäfen mit. Zudem war er fast zwei Jahrzehnte Vorsitzender des sog. §32a-Ausschusses, einem Beratungsgremium für den Verkehrs- und den Umweltminister.

Kurt Oeser wirkte über seine Gemeinde hinaus. Seine Landes-kirche ernannte ihn 1973 bis 1992 zu ihrem Umweltbeauftragten.

Kommunalpolitisch prägte er seine Heimat Mörfelden-Walldorf über drei Jahrzehnte als Stadtverordneter, die Hälfte der Zeit als Vorsteher der Versammlung, 17 Jahre zudem als Kreistagsab-geordneter des Kreises Groß-Gerau.

Er hat das erste Umwelt–Gütesiegel den “Blauen Engel“ mit aus der Taufe gehoben und leitete über 20 Jahre dessen Jury. Bonn und später Berlin waren häufig Ziele seines Wirkens in Ministerien und Gremien.

Der Kampf gegen den Flughafenausbau in Frankfurt und die jahrelangen Auseinandersetzungen um die Startbahn West, die zur größten Umweltbewegung in Deutschland werden sollten, waren entscheidend von ihm beeinflusst. Er war Vermittler und wurde auch Opfer polizeilicher Übergriffe.

Kurt Oeser erhielt die Ehrendoktorwürde der Technischen Hoch-schule von Berlin und unterrichtete an mehreren Hochschulen mit Lehraufträgen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Großen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Engagement führt immer auch zu Konflikten. Seine Hoffnung mit der sogenannten Mediation den erneuten Konflikt um den Ausbau des Frankfurter Flughafens in einem ausgleichenden Verfahren zu lösen, wurde von vielen früheren Mitstreitern nicht geteilt und kritisiert. Das dieser Tage heftig umkämpfte Nachtflugverbot, als Teil des Meditationsergebnisses, wurde auf Kurt Oesers Betreiben dort fest verankert.

Mit seinem tief im christlichen Glauben verankerten Wirken wurde Kurt Oeser zu einem authentischen Vorkämpfer für den Erhalt der Schöpfung. Dabei blieb er immer nah am Menschen, voller Humor und Verständnis für Alltagsnöte.

Die Kraft zum Handeln fand er in der Familie und der Gemeinde. Ohne die jahrzehntelange Unterstützung seiner Frau Ruth wäre auch sein Wirken für die Bundesvereinigung gegen Fluglärm und die anderen Verbände nicht so erfolgreich gewesen.

Mit seiner Tatkraft und Motivation war Kurt Oeser eine Säule unseres Handelns; durch ihn werden wir an unsere Wurzeln erinnert. Wir werden ihm dauerhaft ein ehrendes Gedenken bereiten und seine Ziele mit Engagement weiter verfolgen.


BVF, Helmut Breidenbach, Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm e. V., Düsseldorf

IGF, Dirk Treber, Vorsitzender der Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms e. V., Mörfelden-Walldorf

UECNA, Martin Kessel, Präsident der Union Européenne contre les Nuissances des Avions, Mörfelden-Walldorf

BBI, Winfried Heuser, Sprecher des Bündnisses der Bürger-initiativen „Keine Flughafenerweiterung – für ein Nachtflugverbot“, Frankfurt am Main

Die Trauerfeier findet am Sonntag, den 16. September um 14 Uhr in seiner Gemeindekirche in Mörfelden, Langgasse 31 mit anschließender Beisetzung (15:45 Uhr) auf dem Waldfriedhof statt.

Die Postanschrift der Familie Oeser ist: Westendstraß. 26, 64546 Mörfelden-Walldorf.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr