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03. August 2009
(H)Eiligkeit trifft Gemütlichkeit-
Der Dalai Lama kommt nach Egelsbach

Am Montag, den 3.8.sollte Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, über Egelsbach nach Lausanne ausreisen. Da war es doch naheliegend, dass er von seinem moralischen Ziehsohn Roland Koch, dem 8. Ministerpräsidenten von Hessen, begleitet sein könnte. Und dies böte eine gute Gelegenheit um zu zeigen, dass es Menschen gibt, die mit RoKo`s politischen Vorstellungen in Disharmonie leben, besonders mit seinen Flughafenausbauten.

Der Flugplatz in Egelsbach macht der Eindruck eines gemütlichen, undynamischen Non-Profit-Unternehmens. An der Einfahrt hängt ein ältliches Fraport-Transparent, obwohl denen der Flugplatz gar nicht gehört.

An der Eingangstreppe dann zwei Dutzend Mönche und andere buddhistische Funktionsträger- alle in freudiger Erwartung des Dalai Lama. Das hier nun auch gegen "Airport Expansion" demonstriert wird, empfinden sie als nicht gerade prickelnd - aber wenn sich der Auftritt anpasst, passt es schon.
Die Mönche haben Monate von Stress mit der Organisation ihres Grossevents hinter sich, aber sie hören interessiert zu, dass Roland Kochs halbstaatliche Fraport ein Viertel der Anteile am Flughafen in Xian/China gekauft hat.


Die Sicherheitslage ist entspannt, die -sichtbare- Polizeipräsenz beschränkt sich auf zwei Polizisten aus Langen.
Aber die Gemütlichkeit wird unterbrochen: Der Polizei gefällt das "Stop Koch"-Transparent nicht. Nach kurzer Rücksprache mit der Leitstelle sackt sie es ein.

Als die Wagenkolonne des Dalai Lama heranschiesst, entleert ein Müllwerker seelenruhig seinen Altglascontainer. Ein paar Neugierige kommen und fragen: "Ist das die Merkel?"

Die Limousinen fahren auf das Vorfeld, am "Schubecks" finden die Abschiedszeremonien statt und (fast) nur die gelangweilten Krähen gucken zu, wie der Dalai Lama abhebt. Der Flieger hat sicher deutlich weniger PS als die Wagenkolonne.

Jetzt ist Gelegenheit,einen Rundgang entlang des Zaunes zu machen. Rings um den Flugplatz findet sich intakte Naturlandschaft, es ist kein Wunder, dass sich die Luft-Taxi-Firma NetJets in dieses Objekt verguckt hat. Ihre Pläne würden aber Teile des Idylls vernichten und andere zugunsten einer sehr schmalen Oberschicht privatisieren. Vor allem die Nachbargemeinde Egelsbach steht fast geschlossen gegen den Ausbau. In Sicht- und Hörweite drehen die Jumbos von der Startbahn West ein und man fürchtet neue Belastungen durch die  nahen Lear-Jets.

In Egelsbach und Langen finden am 27.9. Bürgerentscheide gegen den Verkauf kommunaler Flugplatzanteile statt. Die Abstimmungen könnten die Funktion von "politischen Ohrfeigen" für die Bürgermeister Rudi Moritz und Frieder Gebhardt bekommen. Intention ist aber vor allem, den Charakter einer ruhigen -noch überwiegend ländlich geprägten- Region erhalten zu wissen.

Abends kann dann das "No RoKo"-Transparent auf der Polizei in Langen abgeholt werden. Es wartet ordentlich zusammengelegt auf der Fensterbank. Ob Roland Koch persönlich auf den Flugplatz mitkam oder nur sein Protokollchef, das verriet die Polizei nicht.  

 
Fotos und Bericht: Peter Illert
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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr