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25. Mai 2010

Kleiner Käfer bedroht Ausbau des VW-Flughafens Braunschweig

Seit etwa 130 Tagen protestieren EinwohnerInnen der Nord-Vororte Braunschweigs jeden Tag mit dem 16 Uhr-Spaziergang gegen den geplanten Ausbau des Flughafens. Dabei wird auch regelmässig das Rodungsgebiet begangen und geprüft, ob die Baumassnahmen gesetzeskonform verlaufen.

Am 17.5. endeckten dort Naturschützer ein Vorkommen des Eremiten (osmoderma eremita), einer streng geschützen Rosenkäferart.
Mehrere Larven des Eremiten wurden im Mull eines Baumstrunks endeckt, der unmittelbar vor der Abrodung durch die Flughafengesellschaft stand.                                                                                             
Die Käfer gelten als besonders standorttreue Tiere.Nach dem Schlüpfen ziehen sie auf die Bäume um - bevorzugt auf Eichen und Hainbuchen. In 8-10 Meter Höhe posieren die Männchen an heissen Tagen in den Höhlenöffnungen. Dabei geben sie einen Lockstoff ab, den die Weibchen noch in 500-1000 Meter Entfernung wahrnehmen können.

Der Eremit ist vom Aussterben bedroht, seine Vorkommen sind nach der FFH-Richtlinie und der Berner Konvention als Schutzgebiete auszuweisen. Am 18.5. erklärte die untere Naturschutzbehörde eine Veränderungssperre für den unmittelbaren Fundbereich.

Die Ausbauarbeiten sollen trotzdem weitergehen.
Wegen seiner besonderen Schutzwürdigkeit könnte "Karl der Käfer" für "Herbie, dem tollen VW-Käfer" ernsthaft gefährlich werden. Die Satelliten der Volkswagen AG gelten weiterhin als Haupttriebfedern des Ausbauprojekts. Vor allem der Cargo/Logistik-Verkehr für VW dürfte in den Ausbau-Überlegungen eine Rolle spielen. Die Spedition Schnellecke möchte sich am Flughafen ansiedeln. Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Rolf Schnellecke  ist auch Oberbürgermeister von Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg hält 17,8 % der Anteile an der Flughafengesellschaft.

Ebenso wurde bekannt, dass die DLR (Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt) die Startbahnverlängerung wünscht, um in Braunschweig u.a. Tests an dem neuen Militärtransportflugzeug A 400-M durchführen zu können. Bei einem eilig einberufenen Pro-Ausbau- Happening mit Flugzeugtaufe am 15.4. 2010 betonte DLR-Vorstandschef Prof. Dr. J.-D. Wörner jedoch besonders den zivilen Nutzen der Forschung. (Anmerkung: Prof. Wörner war jahrelang Leiter des Regionalen Dialogforums beim Flughafenausbau in Frankfurt)

Es ist geplant, die Hauptverbindungsstrasse von Waggum nach Braunschweig ab Spätsommer ersatzlos zu kappen. Der Verkehr soll dann durch Wohngebiete abgeleitet werden. Ein Tunnelbau ist der Flughafengesellschaft zu teuer. Kurz nach dem feierlich begangenen 100. Nachmittagsspaziergang führte die Bürgerinitiative eine symbolische Tunnelbau-Wühlaktion durch. Nach wie vor haben die Polit-Maulwürfe aus Waggum eine reelle Chance, den Ausbau zu stoppen.    



Fotos und Bericht: Peter Illert

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr