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Frankfurter Flughafen, Terminal1, 12. Dezember 2011

Eva Reiß, Dekanin und Pfarrerin in Offenbach:

Liebe Mitstreiterinnnen und Mitstreiter,

als Vertreterin der Ev. Kirche freue ich mich hier so viele zu sehen und zu hören, die miteinander solidarisch gegen den Bau und Betrieb der Landebahn Nordwest demonstrieren. Sie alle haben Ihre adventlich geschmückten Häuser und Wohnungen verlassen und sind hergekommen, um die Hoffnung laut und deutlich auszudrücken, dass wir noch etwas ändern können. Wir sind Hoffnungsbürgerinnen und Hoffnungsbürger.

Die Jahreslosung der evangelischen Kirche für das bevorstehende Kalenderjahr heißt: Gott spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

Ja, das wollen wir erleben.

Wir mischen uns ein, wir demonstrieren und debattieren, wir werden laut, denn wir glauben: der Himmel gehört nicht Fraport. So steht es am Kirchturm in Flörsheim und bald auch an Kirchtürmen in Offenbach.

Himmel und Erde sind für alle Menschen da und nicht nur für die wirtschaftlichen Interessen weniger.

Wenn Lufthansa in der Mediation ein Nachtflugverbot unterschreibt und sich jetzt dagegen erhebt, dann machen sie ihre damalige Unterschrift zur Lüge. Diese Lüge verletzt alle Beteiligten im Mediationsverfahren.

Und wenn uns Fraport etwas von Schutzzonen erzählt, dann möchte ich das als babylonische Sprachverwirrung bezeichnen, denn dieses Wort verdreht die Tatsachen.

Die Kinder in den Kindertagesstätten dürfen nicht draußen spielen, weil es da zu laut ist, weil es gesundheitsgefährdent ist. Das ist doch nicht schützenswert!

Wenn die Schülerinnen und Schüler in den Unterrichtsräumen sich nicht konzentrieren können, wenn sie dadurch schlechte Noten und schlechte Schulabschlüsse machen, dann ist das nicht schützenswert, sondern muss schnellstens abgestellt werden. Chancengleichheit und Recht auf Bildung sollen auch in der Region Rhein-Main gelten!

Wenn Kranke in d en Kliniken nicht gesund werden, sondern mehr Probleme bekommen als vorher durch den Lärm, dann ist auch das nicht schützenswert.

Das sollten wir nicht Schutzzone nennen, sondern Lärmzone.

Ich nenne das babylonische Sprachverwirrung, weil ich erinnert werde an die Geschichte vom Turmbau zu Babel., wie sie im ersten Teil der Bibel beschrieben wird. Damals wollten Menschen einen Turm bauen bis zum Himmel. Den Himmel für sich nutzen, als ihren Bereich in Besitz nehmen. Sie wollten sich am Himmel vergreifen.

Die Konsequenz ihrer Anstrengungen war letzten Endes so: es gab eine Sprachverwirrung, sie konnten sich nicht mehr verständigen, keine vernünftigen Argumente austauschen, nicht mehr weiterbauen und nicht mehr miteinander in der Region leben. Sie hatten keine gemeinsame Zukunft mehr.

Das wollen wir hier nicht erleben. Lassen Sie uns diese ersten Zeichen der Sprachverwirrung als Mahnung und Warnung verstehen. So kann es nicht weitergehen. Der Himmel gehört wirklich nicht Fraport.

Lassen Sie uns gemeinsam für eine Region einsetzen, in der wir zusammenleben können, miteinander lernen und arbeiten, mit unseren Kindern in Gärten und Parks spielen können.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr