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07. Mai 2012, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Zweiundzwanzigste Montagsdemonstration im Terminal

Vogelschlag - ein nicht kalkulierbares Risiko
"Planklarstellung" - Ausbaugegner fürchten Minister Poschs Tricks



Rede von Heiko Holefleisch Bürgerinitiative Mainspitze


Liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FRAPORT,
liebe Lufthanseaten,
liebe Zeitarbeitsangestellte in den Boutiquen und Läden,
liebe Beamte der Bundespolizei,
liebe Bürgerbewegung,


uns, die wir hier demonstrieren, wird gedroht, wir würden dem Fortschritt im Wege stehen. Uns wird mit „Dubai“ gedroht!
Ihnen, die hier arbeiten, erzählt man neuerdings wieder, Sie müssten den Gürtel enger schnallen, Opfer bringen, Einsicht zeigen. Weil sonst „Dubai“ droht.
Die schönen schillernden aufgeblähten Kleider von FRAPORT und Lufthansa haben fatalerweise Risse und Flecken.

An das Märchen vom Jobwunder FRAPORT, der Jobmaschine in der Herzkammer Rhein-Main glaubt keiner mehr (Volker Bouffier ?).

Das Wunschdenken der deutschen Luftlobby vom Mega-Hub Frankfurt, von der Drehscheibe Nummer 1 in Cargo und Passagieren, hält der sozialen und der globalen Wirklichkeit schon längst nicht mehr stand. Es ist bizarr und bar jeder Vernunft. Und für die Menschen in der Region ist dieser Traum „Das ganz große Rad zu drehen“  schon jetzt ein einziger Alptraum.

Was haben wir alle denn von einer Wachstums-Ektase, die für uns nur Lärm und Dreck und Flucht bedeutet. Und für die meisten Mitarbeiter von FRAPORT und Lufthansa Arbeitsverdichtung, Billigjobs und drohende Arbeitslosigkeit bereithält.

Und für so viele Verkäuferinnen und Verkäufer in den Shops und Boutiquen  - hinter den glitzernden Vitrinen:  Miserablen Lohn. Keine Rechte. Und den Zwang höchster Flexibilität, also totaler Verfügbarkeit.

FRAPORT fürchtet die Krise. Die Lufthansa ist aufgrund ihrer Geschäftspolitik schon mitten drin. Nicht wir, die breite Bürgerbewegung in Rhein-Main, rauben hunderten Mitarbeitern der Lufthansa ihre Arbeitsplätze.
Es sind Profitgier und Größenwahn. Diese bringen die Zukunft hunderter Mitarbeiter und ihrer Familien in Gefahr.

Der Politik ist es in den letzten Monaten nicht gelungen, unsere Bürgerbewegung zu spalten. Im Gegenteil: In diesen Tagen ist sie hier in Rhein-Main noch stärker zusammengerückt.

Wir sind so stark, weil wir uns einig sind.
Und weil wir in unserer Vielfalt einen Gewinn sehen dürfen.

Wir sind aber auch deshalb so stark, weil wir mit den Menschen, die an diesem Flughafen arbeiten oder die uns hier schützen, respektvoll umgehen.

Und weil SIE wissen, dass wir nicht IHRE Gegner sind. FRAPORT-Kollegen zeigen verstohlen ihr Verständnis, Lufthanseaten geben uns gute Tipps. FRAPORTs und LUFTHANSAs  interne Mobilisierungsversuche waren ein Riesenflop.
Die mit Hunderttausenden Euros aufgelegte JA ZU FRA-Kampagne ist ein Rohrkrepierer.

Warum ?!

Weil die soziale Wirklichkeit in den Unternehmen täglich eine andere Sprache spricht.

FRAPORTs Belegschaft und die Lufthanseaten wissen nur zu genau: Wenn die Rendite nicht mehr stimmt, dann zieht das Geld einfach weiter und die Menschen bleiben auf der Strecke.

Und für den Flur-Schaden einer verfehlten Politik, einer unsinnigen Strategie werden wir alle dann, wie beim Bankencrash, wie bei den AKWs, zur Kasse gebeten.

Das Alles wollen wir Alle nicht!

Wir wollen hier in Rhein-Main eine lebenswerte Zukunft. Für uns und unsere Kinder.

Wir wollen in einer intelligenten, kreativen und prosperierenden Region leben. Und leisten dafür täglich unseren Beitrag.

Wir wollen eine kluge und nachhaltige nationale und europäische Verkehrspolitik.

Doch was passiert stattdessen?

In München braucht es angeblich die dritte Startbahn, weil „München mobil bleiben muss“ und weil, darunter machen sie es dort nicht, „Fliegen Freiheit bedeutet“.

In Berlin Brandenburg hat man die Fehler von Rhein-Main lieber gleich nachgebaut; einen Groß-Flughafen Stadt nah, am falschen Platz.

Dafür bedient man sich dort, angesichts der fatalen Fehler kaltschnäuzig des politischen Vermächtnisses von Willy Brandt. Wer sehen will, wie elend und ekelhaft Propagandafilme aussehen können, der schaue sich auf der Homepage des Berliner Flughafens das Filmchen an, in dem Willy Brandt dem neuen Flughafen-Moloch ungefragt seinen Segen gibt. Zwei sozialdemokratischen Ministerpräsidenten geht der Arsch ganz schön auf Grundeis.

Doch auch der Missbrauch von Willy Brandt wird sie nicht retten. Tausende werden bald auch dort aufwachen, wie Tausende von uns am 22. Oktober letzten Jahres buchstäblich aus dem Schlaf gerissen wurden.

Heute sind wir zum 22. Mal an einem Montag in unserem Terminal 1.

Denjenigen, die hier arbeiten und von uns auch genervt sind, rufe ich zu:
Wir nerven gerade einmal 2 Stunden in der Woche. Was sind diese zwei Stunden gegen die einhundertsechsundzwanzig wöchentlichen Stunden, in denen unsere aller Nerven bis aufs Blut gereizt werden.
Uns sind oft gerade einmal 42 Stunden nächtliche Ruhe gegönnt und auch die werden uns praktisch allnächtlich streitig gemacht.

Wenn man Airlines und Destinationen zählt wie Trophäen, sich an Mega-Hubs, Cargo-Tonnen und Drehkreuz-Passagieren berauscht, dann ist das keine Vision von Fortschritt und Zukunft. Das ist vielmehr kollektiver und konkurrierender Irrsinn.  
Auf diesen Irrsinn antworten wir mit heiligem Zorn, aber auch weiterhin mit klarem Kopf und den besseren Argumenten.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr