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12. März 2012, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Fünfzehnte Montagsdemonstration im Terminal

WIR SAGEN JA ZU JEDER BÜRGERINITIATIVE GEGEN FRA!

Rede von Karl-Heinz Peil für das Netzwerk Umwelt und Klima Rhein-Main
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiter gegen den Fluglärm,
Ich möchte Ihnen mit meinem Redebeitrag das Netzwerk Umwelt und Klima Rhein-Main kurz vorstellen. Wir sind ein Zusammenschluss von etwa 15 Organisationen und Initiativen, die überwiegend ihren Schwerpunkt in der Umweltpolitik haben.

Initiiert wurde dieses Netzwerk vor vier Jahren mit Schwerpunktsetzung auf die Forderung nach einer Gesamtbelastungsstudie für das Rhein-Main-Gebiet.
Dabei ging es und geht es vor allem auch um eine Gesamtbewertung von Emissionen wie denen des Flugverkehrs, nämlich um die kumulierte Bewertung von Lärm, Luftqualität, CO2-Ausstoss und Belastung des Wassers.

Wir sagen als Netzwerk nunmehr seit vier Jahren: Die Grenzen der Belastbarkeit der Region sind längst überschritten. Wir lassen uns deshalb nicht mehr damit abspeisen, dass Einzelprojekte für sich betrachtet doch gar nicht so problematisch seien. Auch die Nordwest-Landebahn haben wir damals bereits als ein laufendes Projekt unter vielen angesehen, die scheibchenweise nicht nur zur Belastung der Umwelt, sondern der in unserer Region lebenden Menschen beitragen.

Durch Studien und Umfragen ist belegt, dass in unserer Region schon vor Jahren 57% der Bevölkerung den Lärm als das größte Problem ansehen, das die Lebensqualität beeinträchtigt, noch vor anderen Umweltproblemen. Das heißt, die meisten Menschen, die jetzt die Nordwestlandebahn als
zusätzliche Belastung hinnehmen müssen, sind bereits vorher lärmbelastet gewesen, zumeist durch Straßenlärm. Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle auch, dass wir im Rhein-Main-Gebiet einige Bahnstrecken mit extremer Lärmemission durch Güterverkehr haben, was insbesondere für
das Rheintal gilt.

Des weiteren gibt es Untersuchungen darüber, dass etwa ein Viertel aller durch Erkrankungen verursachten Kosten im Gesundheitswesen auf schädliche Umwelteinflüsse zurückzuführen sind. Überproportional steigende Kosten des Gesundheitswesen werden aber nicht auf Verursacher
umgelegt, zu denen auch der Flugverkehr gehört.

Wir sind davon überzeugt: Würde man seitens der Landespolitik die Gesamtbelastung über die von uns geforderte Studie ermitteln und als externe Kosten von vermeintlicher oder erzwungener Mobilität sowie des immer noch rapide wachsenden Logistikbereiches aufrechnen, hätte dieses zwangsläufig einen Kurswechsel in der Politik zur Folge.

Diesen Kurswechsel sehen wir vor allem in der Verkehrspolitik als notwendig an, wo die Gründe für den wachsenden Personenverkehr und vor allem für das noch stärker steigende Transportaufkommen hinterfragt werden müssen. Wenn hier und heute die Forderung nach einer Reduzierung des Flugverkehrs auf Rhein-Main gefordert wird, so sagen wir darüber hinausgehend: Wir brauchen Veränderungen, die zu einer Vermeidung von Flugverkehr führen. Dazu gehört vor allem eine Abkehr von den zerstörerischen Auswüchsen der Globalisierung, hin zu regionalen Wirtschaftskreisläufen und Aufhebung der
globalisierten Wertschöpfungsketten. Das heißt: Landwirtschaftliche und industrielle Produktion mit regionalem Verkauf anstatt globalisierter Transporte mit Flugverkehr und unzähligen Logistikzentren im Rhein-Main-Gebiet.

Dazu gehört auch, dass ein Flugticket zumindest soviel kostet, dass damit auch die tatsächlich entstehenden externen Kosten mit abgedeckt werden und nicht im Gegenteil eine indirekte öffentliche Subventionierung des Flugverkehrs erfolgt.

Damit solche Veränderungen eingeleitet werden können, fordern wir als ersten Schritt – wie bereits gesagt – eine Gesamtbelastungsstudie. In den vier Jahren unser Aktivität auf diesem Gebiet haben wir landespolitisch zwar einiges an Diskussionen angestoßen, jedoch sind wir von unserem Ziel
noch ein gutes Stück entfernt. Wir verbinden deshalb unsere
Grüße an Sie als Teilnehmer der Montagsdemonstrationen mit der Aufforderung: Tragen Sie mit Ihrem Protest dazu bei, dass endlich eine ganzheitliche Sicht in die Landespolitik Einzug hält.

Wir sind nicht nur gegen Fluglärm, sondern für Gesundheit, Lebensqualität und Klimaschutz.

Vielen Dank.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr