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Dies ist ein Rückblick der besonderen Art - zum Jahrestag der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest, an dem das BBI zur Großdemonstration aufruft |
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Leider kein Märchen, sondern wie alles begann: Es war einmal - bei Kelsterbach 2008 gesehen - ein schöner Wald, ... |
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: ...der durch brutalen Eingriff in den Naturhaushalt in die Landebahn Nordwest verwandelt wurde |
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Und das obwohl viele Menschen - wie im Jahr 2000 in Kelsterbach - den Schutz genau dieses Bannwaldes forderten |
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Aus der einstigen grünen Lunge mitten im ohnehin schon stark gebeutelten Ballungsgebiet wurde ein Rollfeld für die Jets |
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Hier, am früheren Radarturm bei Walldorf regte sich ebenfalls Protest gegen die Waldrodungen und dem.Ausbau im Süden für die A-380-Werft.. |
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Hier der Protest Ende 2007, der von 3000 Teilnehmern sogar in die Landeshauptstadt Wiesbaden getragen wurde |
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Im Kelsterbacher Erholungswald lief inzwischen der Countdown für die Bäume an, von denen 2008 schon manche im Rodungsbereich symbolisch Kreuze trugen |
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In diesem Wald wurde 2008 ein Protestcamp der Ausbaugegner gegründet, vor dessen BI-Hütte hier das Absinto Orchestra spielt |
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Waldspaziergänge und Info-Touren führten von hier aus in den durch die Rodungspläne gefährdeten umliegenden Wald |
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Auf den Punkt gebracht - Zukunftsvision eines Baumes zum Jahreswechsel 2008/2009 |
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Wie beim "Stillen Protest" am 16. Januar 2009 in Flörsheim war allen klar: Die Räumung des Waldcamps und der Rodungsbeginn standen unmittelbar bevor |
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Am 20. Januar 2009 war es soweit: Das Camp wurde geräumt, begleitet von Protestaktionen in der Luft und unter der Erde |
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Ein Medienliebling war hierbei die französische Umweltaktivistin Cecile, ob ihrer artistischen Wendigkeit genannt: "das Eichhörnchen" |
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Außerdem begannen noch am gleichen Tag die großflächigen Rodungen ... |
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: ...nördlich und südlich der Autobahn |
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Dies alles löste eine Welle des Protestes aus, die bei der turbulenten Kelsterbacher Stadtverordnetenversammlung im Fritz-Treutel-Haus am 9. Februar 2009 einen ersten Höhepunkt erreichte |
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Wie schon bei der Startbahn West war der Walldorfer Jossy Oswald dabei, der hier aus seinem Rollstuhl heraus mit dem Stadtverordnetenvorsteher hadert |
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Die in jenen Wochen anberaumten Demonstrationen führten oft schon an den bereits gefällten Bäumen vorbei, obwohl noch zahlreiche Prozesse zum Flughafenausbau anstanden |
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Kein Wunder, dass sich bei nicht wenigen Zeitgenossen solche Meinungen über die Landebahn Nordwest verfestigten |
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Wie mit der Dampfwalze niedergemangelt wurde 2009 quer durch das Grün eine waldverschlingende Schneise bis hin zur Ticona-Fabrik geschlagen |
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Dieser Tafelberg an der Okrifteler Straße zeigt, wie während der Bauarbeiten eine völlig andere, manchmal eher dem Mond ähnelnde neue Landschaft entstand |
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Das alles war erlaubt, signalisierte an der Professor-Staudinger-Straße das Schild "Privatbesitz" - und fortan war der Zutritt verboten |
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Nein, das ist kein Foto von der früheren innerdeutschen Grenze, sondern Restlandschaft hinter Gittern - Rhein-Main 2009! |
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Für diesen Baum galt: Einer kam durch |
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Andere Gewächse hatten weniger Glück |
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So ist dies auch kein Bild von Rodungen am weit entfernten Amazonas, sondern Naturzerstörung vor unserer Haustür - Mai 2010 |
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Die Bauarbeiten für den neuen Tunnel der Okrifteler Straße unter der Landebahn Nordwest hindurch demonstrierten mit hohem Grundwasserstand: Der Eingriff war keineswegs nur oberflächlich |
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Die Piste nahm im September 2010 so richtig Gestalt an, Tatsachen wurden betoniert |
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Wie weit die Arbeiten schon gediehen waren - knapp ein Jahr vor der offiziellen Inbetriebnahme, das bewies ein Blick von oben im November 2010 |
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Die Arbeiten liefen monatelang auf Hochtouren, während im Hintergrund die Maschinen auf das alte Bahnensystems des Airports weiter eindonnerten |
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Demonstrationen wie am Westrand des Landebahn-Geländes begleiteten diese Arbeiten |
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Hattersheims Bürgermeister Hans Fransen lud am 22. August 2009 zu einem Waldspaziergang zur Landebahn ein, wenige Tage nach dem ersten Entscheid des Leipziger Bundesverwaltungsgerichts für ein Nachtflugverbot |
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In der Mahnwache im Kelsterbacher Wald, Nachfolgeeinrichtung des geräumten Camps, wurde 2009 ein nachdenkliches Weihnachtsfest gefeiert. |
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Das Jahr 2010 begann mit einem Paukenschlag: Professor Eberhard Greiser wurde ob seiner kritischen wissenschaftlichen Aussagen zum Flughafenausbau der neue Star der Protestbewegung - 7. Januar in der Flörsheimer Stadthalle |
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Nicht nur für Flörsheim war der 21. Oktober 2011 ein ganz besonderes Datum. Zur Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest wurde pfiffig getextet: Happy landing - dirty landing |
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21. Oktober 2011. Der Tag, an dem Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der neuen Landebahn eindüste. Die Flörsheimer begrüßten mit diesem Slogan auf dem Zelt ihrer Protestveranstaltung die Ehrengäste oben |
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Der Protest steigerte sich am 22. Oktober noch mit einer Großdemo in Mainz und Wiesbaden - mit von der Partie zwei der berühmten karnevalistischen Schwellköpp' |
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Spektakulärer Höhepunkt des Tages: High Noon mit Luftballon-Steigen auf der Rheinbrücke |
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Am 1. November 2011 machten zahlreiche Demonstranten vor dem hessischen Landtagsgebäude in Wiesbaden ihrem Unmut Luft |
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Und das ist sie, die neue Landebahn Nordwest - von Westen her gesehen |
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Jetzt können gleich zwei Flugzeuge parallel und nicht mehr nur zeitlich versetzt auf Rhein-Main landen, was eine erhebliche Ausweitung der Kapazität und damit auch der Belastungen für die in den Ein- und Abflugschneisen lebenden Menschen mit sich bringt |
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Bei Westanflug beispielsweise zählt Flörsheim zu den am meisten betroffenen Kommunen |
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Auch über die alte Mönchhof-Kapelle auf dem einstigen Caltex-Gelände donnern jetzt die Jets ... |
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... und im angrenzenden Gewerbegebiet Mönchhof kann man in den tief fliegenden Maschinen fast schon erkennen, ob der Pilot gut rasiert ist! |
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Richtig irre sah zeitweilig das Anflugmanöver auf Nordwest bei der inzwischen weitgehend abgerissenen Ticona-Fabrik aus |
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Übrigens, diese Ampel an der Bundesstaße 43 gilt nicht für die sehr tief auf die nahe Landebahn Nordwest einfliegenden Jets, sondern tatsächlich nur die Autos unten |
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Ohrenbetäubend: Aber runter kommen sie immer |
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Von Osten her lärmen die Flugzeuge im Kelsterbacher Taubengrund-Gewerbegebiet über Schilder, die unten Lagerflächen und Räume zur Miete anpreisen! |
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Gespenstisch - Anflug spätabends |
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Rush hour auf der Landebahn Nordwest - während die eine Maschine Richtung Terminal rollt, fliegt schon die nächste an |
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Zunächst passieren sie "auf dem Landweg" die neue Brücke über die Okrifteler Straße - |
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...hier ein Blick in deren Untergrund -, ... |
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...danach geht es über die ebenfalls neue Brücke über die Autobahn Frankfurt - Köln 'rüber zum Terminal |
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Kein Wunder, dass sich inzwischen bei vielen vom Fluglärm geplagten Zeitgenossen die Meinung verfestigt hat: "Die Bahn muss weg" |
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Seit Herbst 2011 sind denn auch die Montagsdemonstrationen des BBI im Terminal eine feste und gut besuchte Einrichtung, wurde so der Protest auf den Airport selbst getragen |
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Außerdem rückten Ausbaugegner in Frankfurt, Berlin, München, Köln/Bonn und München zu koordinierten Aktionen enger zusammen |
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Ebenso untereinander solidarisch verbunden zeigen sich - wie bei diesem montäglichen Protest im Terminal - die Initiativgruppen im Rhein-Main-Gebiet: Sie lassen sich nicht auseinander dividieren |
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Gemeinsam wurde so auch eine der bislang spektakulärsten Protestaktionen des BBI am 24. Juni 2012 mit einer Menschenkette am Mainufer in Frankfurt organisiert - und auf weiteren kreativen Widerstand darf man gespannt sein |
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Sie alle eint hierbei die Meinung: Ausbau ist Wahnsinn - und sie streiten deshalb dafür, ... |
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... dass es am Ende nicht so chaotisch wird am Himmel über Rhein-Main - wie hier an einem Wintermorgen über Rüsselsheim zu sehen |
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