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18. Oktober 2012

Landebahn Nordwest - ein Jahr danach

Zum Jahrestag der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest des Rhein-Main-Flughafens und der aus diesem Anlass vorgesehenen Großdemonstration am Sonntag, 21. Oktober, wurde die folgende Dokumentation zusammen gestellt. Im Mittelpunkt steht die kurze Historie der Landebahn Nordwest, aber auch ihre Vorgeschichte, sowie der Protest gegen den Frankfurter  Flughafenausbau im Allgemeinen und die neue Betonpiste im Besonderen.


Dies ist ein Rückblick der besonderen Art - zum Jahrestag der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest, an dem das BBI zur Großdemonstration aufruft
Leider kein Märchen, sondern wie alles begann: Es war einmal - bei Kelsterbach 2008 gesehen - ein schöner Wald, ...
: ...der durch brutalen Eingriff in den Naturhaushalt in die Landebahn Nordwest verwandelt wurde 
Und das obwohl viele Menschen - wie im Jahr 2000 in Kelsterbach - den Schutz genau dieses Bannwaldes forderten
Aus der einstigen grünen Lunge mitten im ohnehin schon stark gebeutelten Ballungsgebiet wurde ein Rollfeld für die Jets
Hier, am früheren Radarturm bei Walldorf regte sich ebenfalls  Protest gegen die Waldrodungen und dem.Ausbau im Süden für die A-380-Werft..
Hier der Protest  Ende 2007, der von 3000 Teilnehmern sogar in die Landeshauptstadt Wiesbaden getragen wurde
Im Kelsterbacher Erholungswald lief inzwischen der Countdown für die Bäume an, von denen 2008 schon manche im Rodungsbereich symbolisch Kreuze trugen
In diesem Wald wurde 2008 ein Protestcamp der Ausbaugegner gegründet, vor dessen BI-Hütte hier das Absinto Orchestra spielt
Waldspaziergänge und Info-Touren führten von hier aus in den durch die Rodungspläne gefährdeten umliegenden Wald
Auf den Punkt gebracht - Zukunftsvision eines Baumes zum Jahreswechsel 2008/2009
Wie beim "Stillen Protest" am 16. Januar 2009 in Flörsheim war allen klar: Die Räumung des Waldcamps und der Rodungsbeginn standen unmittelbar bevor
Am 20. Januar 2009 war es soweit: Das Camp wurde geräumt, begleitet von Protestaktionen in der Luft und unter der Erde
Ein Medienliebling war hierbei die französische Umweltaktivistin Cecile, ob ihrer artistischen Wendigkeit genannt: "das Eichhörnchen"
Außerdem begannen noch am gleichen Tag die großflächigen Rodungen ...
: ...nördlich und südlich der Autobahn
Dies alles löste eine Welle des Protestes aus, die bei der turbulenten Kelsterbacher Stadtverordnetenversammlung im Fritz-Treutel-Haus am 9. Februar 2009 einen ersten Höhepunkt erreichte
Wie schon bei der Startbahn West war der Walldorfer Jossy Oswald dabei, der hier aus seinem Rollstuhl heraus mit dem Stadtverordnetenvorsteher hadert
Die in jenen Wochen anberaumten Demonstrationen führten oft schon an den bereits gefällten Bäumen vorbei, obwohl noch zahlreiche Prozesse zum Flughafenausbau anstanden 
Kein Wunder, dass sich bei nicht wenigen Zeitgenossen solche Meinungen über die Landebahn Nordwest verfestigten
Wie mit der Dampfwalze niedergemangelt wurde 2009 quer durch das Grün eine waldverschlingende Schneise bis hin zur Ticona-Fabrik geschlagen
Dieser Tafelberg an der Okrifteler Straße zeigt, wie während der Bauarbeiten eine völlig andere, manchmal eher dem Mond ähnelnde neue Landschaft entstand 
Das alles war erlaubt, signalisierte an der Professor-Staudinger-Straße das Schild "Privatbesitz" - und fortan war der Zutritt verboten
Nein, das ist kein Foto von der früheren innerdeutschen Grenze, sondern Restlandschaft hinter Gittern - Rhein-Main 2009!
Für diesen Baum galt: Einer kam durch
Andere Gewächse hatten weniger Glück
So ist dies auch kein Bild von Rodungen am weit entfernten Amazonas, sondern Naturzerstörung vor unserer Haustür - Mai 2010
Die Bauarbeiten für den neuen Tunnel der Okrifteler Straße unter der Landebahn Nordwest hindurch demonstrierten mit hohem Grundwasserstand: Der Eingriff war keineswegs nur oberflächlich
Die Piste nahm im September 2010 so richtig Gestalt an, Tatsachen wurden betoniert 
Wie weit die Arbeiten schon gediehen waren - knapp ein Jahr vor der offiziellen Inbetriebnahme, das bewies ein Blick von oben im November 2010
Die Arbeiten liefen monatelang auf Hochtouren, während im Hintergrund die Maschinen auf das alte Bahnensystems des Airports weiter eindonnerten
Demonstrationen wie am Westrand des Landebahn-Geländes begleiteten diese Arbeiten
Hattersheims Bürgermeister Hans Fransen lud am 22. August 2009 zu einem Waldspaziergang zur Landebahn ein, wenige Tage nach dem ersten Entscheid des Leipziger Bundesverwaltungsgerichts für ein Nachtflugverbot
In der Mahnwache im Kelsterbacher Wald, Nachfolgeeinrichtung des geräumten Camps, wurde 2009 ein nachdenkliches Weihnachtsfest gefeiert.
Das Jahr 2010 begann mit einem Paukenschlag: Professor Eberhard Greiser wurde ob seiner kritischen wissenschaftlichen Aussagen zum Flughafenausbau der neue Star der Protestbewegung - 7. Januar in der Flörsheimer Stadthalle
Nicht nur für Flörsheim war der 21. Oktober 2011 ein ganz besonderes Datum. Zur Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest wurde pfiffig getextet: Happy landing - dirty landing
21. Oktober 2011. Der Tag, an dem Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der neuen Landebahn eindüste. Die Flörsheimer begrüßten mit diesem Slogan auf dem Zelt ihrer Protestveranstaltung die Ehrengäste oben
Der Protest steigerte sich am 22. Oktober noch mit einer Großdemo in Mainz und Wiesbaden - mit von der Partie zwei der berühmten karnevalistischen Schwellköpp' 
Spektakulärer Höhepunkt des Tages: High Noon mit Luftballon-Steigen auf der Rheinbrücke
Am 1. November 2011 machten zahlreiche Demonstranten vor dem hessischen Landtagsgebäude in Wiesbaden ihrem Unmut Luft
Und das ist sie, die neue Landebahn Nordwest - von Westen her gesehen
Jetzt können gleich zwei Flugzeuge parallel und nicht mehr nur zeitlich versetzt auf Rhein-Main landen, was eine erhebliche Ausweitung der Kapazität und damit auch der Belastungen für die in den Ein- und Abflugschneisen lebenden Menschen mit sich bringt
Bei Westanflug beispielsweise zählt Flörsheim zu den am meisten betroffenen Kommunen
Auch über die alte Mönchhof-Kapelle auf dem einstigen Caltex-Gelände donnern jetzt die Jets ...
... und im angrenzenden Gewerbegebiet Mönchhof kann man in den tief fliegenden Maschinen fast schon erkennen, ob der Pilot gut rasiert ist!
Richtig irre sah zeitweilig das Anflugmanöver auf Nordwest bei der inzwischen weitgehend abgerissenen Ticona-Fabrik aus
Übrigens, diese Ampel an der Bundesstaße 43 gilt nicht für die sehr tief auf die nahe Landebahn Nordwest einfliegenden Jets, sondern tatsächlich nur die Autos unten
Ohrenbetäubend: Aber runter kommen sie immer
Von Osten her lärmen die Flugzeuge im Kelsterbacher Taubengrund-Gewerbegebiet über Schilder, die unten Lagerflächen und Räume zur Miete anpreisen!
Gespenstisch - Anflug spätabends
Rush hour auf der Landebahn Nordwest - während die eine Maschine Richtung Terminal rollt, fliegt schon die nächste an
Zunächst passieren sie "auf dem Landweg" die neue Brücke über die Okrifteler Straße - 
...hier ein Blick in deren Untergrund -, ...
...danach geht es über die ebenfalls neue Brücke über die Autobahn Frankfurt - Köln 'rüber zum Terminal
Kein Wunder, dass sich inzwischen bei vielen vom Fluglärm geplagten Zeitgenossen die Meinung verfestigt hat: "Die Bahn muss weg"
Seit Herbst 2011 sind denn auch die Montagsdemonstrationen des BBI im Terminal eine feste und gut besuchte Einrichtung, wurde so der Protest auf den Airport selbst getragen
Außerdem rückten Ausbaugegner in Frankfurt, Berlin, München, Köln/Bonn und München zu koordinierten Aktionen enger zusammen
Ebenso untereinander solidarisch verbunden zeigen sich - wie bei diesem montäglichen Protest im Terminal - die Initiativgruppen im Rhein-Main-Gebiet: Sie lassen sich nicht auseinander dividieren
Gemeinsam wurde so auch eine der bislang spektakulärsten Protestaktionen des BBI am 24. Juni 2012 mit einer Menschenkette am Mainufer in Frankfurt organisiert - und auf weiteren kreativen Widerstand darf man gespannt sein
Sie alle eint hierbei die Meinung: Ausbau ist Wahnsinn - und sie streiten deshalb dafür, ...
... dass es am Ende nicht so chaotisch wird am Himmel über Rhein-Main - wie hier an einem Wintermorgen über Rüsselsheim zu sehen
 


Bilder und Texte: Walter Keber

Bilder in Abdruckqualität können über den Fotografen Walter Keber (Tel.: 06142 504915, Mobil 0170 110 9789, E-Mail: wkeber@t-online.de) bezogen werden.
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