21. Oktober 2012, an der Landebahn Nord-West

Rede von John Stewart (Übersetzung)

Ich möchte euch Grüße bringen aus ganz Europa. Flughafenausbau-Gegner in allen Ländern begrüßen eure Erfolge.

Ihr habt eure Proteste über ein ganzes Jahr fortgesetzt. Es ist eine großartige Leistung. Es ist eine historische Leistung. Niemals zuvor sind Proteste so lange weitergegangen nach der Inbetriebnahme einer Bahn.

Und zweifellos hat die Luftfahrtindustrie weltweit zur Kenntnis genommen, was los ist. Wenn ich zu Treffen mit dieser Branche in London oder Brüssel gehe, dann wird dort über die Frankfurter Proteste gesprochen.

Und ihr seid nicht allein. In den letzten zwei oder drei Jahren hat die Luftfahrtindustrie mehr Niederlagen erlitten als in den vergangenen 20 oder 30 Jahren zusammengenommen. Pläne für eine dritte Bahn in München wurden vereitelt. Pläne für zwei Bahnen in Italien – in Siena und Viterbo – wurden vereitelt. Und Pläne für eine dritte Bahn am Flughafen Heathrow in London wurden vereitelt. Alles als Folge von öffentlichem Protest.

Und an keinem dieser Flughäfen ist der Ausbau notwendig. 45 % aller Flüge innerhalb Europas gehen über Entfernungen von nur 500 km oder weniger. Viele dieser Flüge könnten und sollten auf die Schiene verlegt werden. Wir Aktivisten in ganz Europa müssen uns zusammentun, um das praktische Ende von Kurzstreckenflügen zu fordern. Und das Verbot von Nachtflügen. Die europäische Wirtschaft wird nicht zusammenbrechen, wenn wir keine Nachtflüge haben!

Wir haben Lösungen für die Verringerung der Anzahl der Flugbewegungen, für die Verringerung des ständigen Lärms, dem die Flughafenanwohner ausgesetzt sind, und für die Verringerung der Emissionen, die den Klimawandel bewirken und unseren Planeten bedrohen.

Die Luftverkehrsindustrie hat nicht die Antworten. Wir können auf der Gewinnerseite sein. Ihr könnt auf der Gewinnerseite sein. Ich wünsche euch jeden erdenklichen Erfolg.

Die Landebahn muß weg

(Übersetzt von Christa Willich-Klein, Flughafen-BI Schwanheim-Goldstein.)

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