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21. Januar 2013, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Siebenundvierzigste Montagsdemonstration im Terminal
Nauheimer gestalten 47.  Montagsdemo

Rede von Bernd Rittmeyer

Hallo liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

der Winterflugplan hat verleitet zu glauben, dass es etwas leiser geworden ist und der Untersuchungsbericht dazu geführt hat, dass es in einigen Bereichen von Rhein-Main weniger Flugbewegungen gegeben hat. Aber das ist natürlich ein Trugschluss. Und deshalb dürfen wir nicht aufhören uns zu wehren.

Die warme Jahreszeit wird kommen und dann wollen die Menschen in ihrer Freizeit auf dem Balkon, der Terrasse und im Garten sitzen und Kinder wollen draußen spielen. Der Lärm startender oder landender Maschinen wird selbst ohne 3-fach-Verglasung in geschlossenen Räumen weniger stark empfunden als im Freien. Wenn man im Freien ist hört man die Maschinen lange bevor man sie sieht. Wenn das im 2-Minuten-Takt geschieht kann man von einem Lärmteppich sprechen, der kontinuierlich an- und abschwillt. Das ist Folter.

Herr Schulte hat gesagt, dass Lärm zu 60% Kopfsache ist. Das ist falsch – Lärm ist zu 100% Kopfsache – weil nämlich die Ohren am Kopf sitzen.

Abgesehen davon, dass für Tages-/Nachtschutzzonen 1 für die Berechnung Durchschnittswerte und nicht Spitzenwerte maßgebend sind, und zwischen 23:00 und 05:00 keine Flugbewegungen stattfinden dürfen muss man sich fragen, worin der eigentliche Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsschäden besteht. In 3-fach-Verglasung mit Lüftern?

Wir sagen - Passiver Lärmschutz allein bedeutet „Käfighaltung“.

Kinder sind vom Lärm stärker betroffen weil sie ein feineres Gehör haben. Ihr eigener Lärm beim Spielen wird anders empfunden als Fremdlärm. Ich habe das sehen können als ich am Schulhof der Grundschule stand und Pause war. Wer Mädchen im Alter um die 10 Jahre hat weiß, dass sie in einer Tonlage „kreischen“ können, die für uns Erwachsene schon etwas schmerzlich ist. Das hat die Kinder beim Spielen überhaupt nicht gestört. Dann flog eine 4-strahlige Maschine in niedriger Höhe über diesen Bereich und plötzlich hielten sich die Kinder die Ohren zu. Das zeigt deutlich, dass der Flugzeug-Lärm für sie nicht ertragbar ist.

In den Schulen und Kindertagesstätten werden im Sommer in vielen Bereichen die Fenster nicht mehr geöffnet werden können weil der Lärm unerträglich ist. Und in den Pausen sind sie draußen diesem Lärm ungeschützt ausgesetzt. Also bleibt nur die „Käfighaltung“?

Für diejenigen, die keinen Anspruch auf passiven Lärmschutz haben, darf außerdem nicht vergessen werden, dass Erwachsene durchaus mit sechs Stunden Schlaf auskommen können, aber für Kinder reicht das nicht aus. Kleine Kinder und Babies müssen auch tagsüber schlafen können.

Wenn man also praktisch gezwungen wird in der warmen Jahreszeit mehr im Haus oder in der Wohnung zu leben statt draußen, dann darf und sollte man von „Käfighaltung“ sprechen.

Die Umweltbelastung wird von den Verantwortlichen klein geredet. Es ist schon mehr als makaber, dass Frankfurt sich für den Titel „Grüne Stadt“ beworben hat. Vermutlich war einer der Gründe, dass nur noch Fahrzeuge mit grüner Umweltplakette in die Stadt fahren dürfen. Haben eigentlich Busse und Lastkraftwagen auch grüne Plaketten? Das aber nur am Rande. Dicht bei der Stadt befindet sich der Flughafen und täglich werden tausende Kubikmeter Abgase des ganz üblen Kerosins in die Luft geblasen. Aber diese Abgase sind weder umwelt- noch gesundheitsschädlich und werden sofort in die Stratosphäre entsorgt.

Um davon abzulenken wird ein einprägsames Feindbild geschaffen – Der Raucher. Passiv-Rauchen ist natürlich nicht unbedenklich. Wie gut sich solch ein Feindbild aber einprägt und vom Nachdenken über andere Gefährdungen abhält habe ich an einer Bus-Haltestelle im Zentrum von Frankfurt erleben können. Eine Frau mit Kinderwagen regte sich darüber auf, dass jemand neben ihr rauchte. Die Ampel war rot und direkt vor ihrem Kinderwagen stand ein LKW. Abgase von Verbrennungsmotoren sind kein Problem.

Also auch Flugzeug-Abgase unbedenklich? Seltsam ist nur, dass bei feuchtem Wetter auf unserem Teich im Garten manchmal silbrige Schlieren sind. Wir wohnen in einem Wendehammer und haben keinen durchgehenden Autoverkehr. Von den Kraftfahrzeugen können diese Schlieren also nicht stammen. Wenn also solche sicherlich sehr ungesunden Partikel auf unserem Teich landen, dann landen sie überall, auch auf Spielplätzen und den dort vorhandenen Geräten. Kinder fassen alles an und waschen sich nicht die Hände bevor sie etwas in den Mund stecken.

Eine Studie des Mediziners und Epidemiologen Eberhard Greiser, hat im Umfeld des Flughafens Köln/Bonn nachgewiesen, dass die ständigen Belastungen durch Lärm und Schadstoffe nicht nur zu Schlafstörungen, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Atemwege-Erkrankungen führen, sondern dass sich dort bei Frauen das Brustkrebsrisiko dramatisch erhöht habe. In der Presse wurde vor kurzem berichtet, dass es im Umfeld von Mörfelden eine Zunahme von Krebserkrankungen gegeben hat. Es wird Zeit, dass solche Studien auch von den Medien bekannt gemacht werden.

So, dass war es erst einmal. Lutz Graf von den Nauheimer Jedermännern wird uns jetzt ein Lied spielen und danach kommt ein Gedicht von Moni Wolf aus Nauheim.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr