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Mainz, 27. April 2013

Tag gegen Lärm - gemeinsame Demonstration in Mainz

Bahnlärmgegner aus dem Rheintal und Lärmgeschädigte des Frankfurter Flughafens demonstrieren gemeinsam in Mainz


Birgit von Stern (BBI / BI Flörsheim-Hochheim)

•  Heute haben wir Lärmgeplagten aus dem Rhein-Main-Gebiet und dem Rheintal uns hier in Mainz zusammengeschlossen und das ist gut so! Wir haben das gleiche Ziel und je mehr wir werden, umso unüberhörbarer wird unsere Forderung: weniger Lärm – mehr Ruhe:
Mehr Ruhe oben am Himmel und hier unten auf der Erde; Flugverkehr, Autoverkehr und Bahnverkehr- ja, wir wollen mobil sein – aber wir wollen auch gesund bleiben und unsere Kinder sollen sich gesund entwickeln können. Mobilität geht auch anders, Mobilität muss nicht laut, gesundheitsschädigend und umweltverschmutzend sein, Mobilität muss allerdings auch nicht heißen, zu jeder Zeit möglichst billig und schnellstens an jedem Ort der Welt zu sein. Was wir brauchen, ist ein zukunftsgerechtes Mobilitätskonzept, das Mobilität ermöglicht, aber nicht auf Kosten von Lebensqualität, Gesundheit und Umwelt. Dafür müssen wir die Politik in die Pflicht nehmen.

•  Lärm ist in der Politik ein sträflich vernachlässigtes Thema, obwohl es doch hier um unser aller Gesundheit geht : Der renommierte Epidemologe Prof. Greiser hat erst kürzlich seine neue Studie zu den Auswirkungen von Fluglärm durch den Flughafenausbau im Rhein-Main-Gebiet vorgestellt:

•  23.400 zusätzliche Erkrankungen, 3400 zusätzliche frühzeitige Todesfälle, 1,6 Mrd zusätzliche Gesundheitskosten, die auf uns zukommen.

Das sind doch alarmierende Zahlen, die die Warnungen der Dt. Herzstiftung und des Dt. Ärztetages bestätigen, die eine erschreckende Zunahme von Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Bluthochdruck und psychischen Erkrankungen prognostizieren.

5 Mio Menschen klagen laut UBA über Fluglärm, 30% der Bevölkerung generell über zunehmende Lärmbelastung. Warum steht das Thema Lärm nicht ganz oben auf der Agenda unserer Politiker? Da gehört es hin, denn Gesundheit und Leben, dafür hat die Politik eine Fürsorgepflicht.

Aber viele der verantwortlichen Politiker erliegen den Einflüsterungen der Verkehrslobbyisten, besonders denen des Luftverkehrs, lassen sich von ihnen gar die Gesetze in die Feder diktieren . Und beten das Märchen vom Jobwunder nach, obwohl doch längst klar ist, dass es an diesem Flughafen nicht um Neuschaffung von Arbeitsplätzen geht, sondern um Verlagerung von Arbeitsplätzen auf Fraporteigenes Gelände, Arbeitsplätze, die aus der weiteren umliegenden Region abgezogen werden, wo diese Arbeitsplätze dann natürlich wieder fehlen. Körperliche Unversehrtheit, Gesundheit und Leben /(GG Art 2), und ein Leben in Würde (GG Art 1) sind die höchsten zu verteidigenden Güter, für die sich die Politik einzusetzen hat. Alles andere ist nachrangig: Gesundheit und Leben geht vor Wirtschaft und Wachstum!

•  Übrigens sollte keiner sich Illusionen machen: Wenn unsere Heimat wegen der Verlärmung und Schadstoffbelastung als Lebensraum erst einmal zerstört ist, wenn diejenigen, die sich das leisten können, dann weggezogen sind, wenn dann die Rendite nicht mehr stimmt, ziehen diese Finanzkapitalisten ohne eine Träne zu vergießen weiter, für sie gibt es keine Heimat, aber unsere haben wir dann verloren. Vergessen wir nicht: Schulte, der Vorstandsvorsitzende der Fraport-AG hat sich klar bekannt: „Ich bin nur meinen Aktionären verantwortlich!“ Dieser Arroganz und Ignoranz von Wirtschafts- und Share-holder-Value-Vertretern muss von Seiten der Politik ein Riegel vorgeschoben werden. Nehmen wir die Politiker dafür in die Pflicht.

•  Arbeitsplätze sind wichtig, aber wir wollen auch gesund bleiben, um die geforderte Arbeitsleistung zu erbringen und wir haben ein Recht auf Lebensqualität, auf Leben in einer geschützten Umwelt und Heimat, in der unsere Kinder groß werden können und wir alt werden können. In Flörsheim spricht man von Käfighaltung, Fraport und die Hessische Landesregierung sagen, ein Leben bei geschlossenen Schallschutzfenstern mit elektrischen Lüftern sei zumutbar. Nein ist es nicht. Wir wollen unsere Gärten, unsere Freizeitbereiche und Naherholungsgebiete nutzen können, und zwar ohne Gefahr eines Hör- bzw. Gesundheitsschadens. Deshalb: auch am Tag muss es leiser werden. Ein Herunterrechnen der Schallereignisse von über 80dbA, und diese zeitweise im Minutentakt, eine Mittelung der Schallwerte , bis der Lärm weggemittelt ist und Gesetze, die das ermöglichen, lehnen wir ab. Wir werden Politiker wählen, die das korrigieren.

•  Und bestimmt nicht solche wie Herr Minister Boddenberg, der ohne Skrupel bekennt:
„Ja, wir würden es genauso wieder machen.“ Für solche Leute ist der Ausbau alternativlos. Für uns nicht! Ein Innenstadtflughafen wie Fraport kann kein internationales Drehkreuz mit HUB-Funktion sein mit geplanten 700 000 Flugbewegungen und mehr im Jahr.

•  Deshalb: Wählen wir den Wechsel, die Wende weg von der Gier nach immer mehr. Fordern wir von der Politik den Mut, zu den Grenzen des Wachstums zu stehen und sich zu einer neuen Politik der Bescheidenheit und der Ressourcenschonung zu bekennen. Auch solche Politik kennt noch Wachstumsfelder, aber es sind solche der innovativen Technologien, die unsere Erde schonen, statt sie gierig auszubeuten und zu zerstören. Immer noch gilt: Wir haben diese Erde nur geliehen und es ist unsere verdammte Pflicht und Verantwortung sie einigermaßen heil an unsere Nachkommen weiterzugeben, und das geht nicht mit einem „Weiter-So“. Nehmen wir die Politiker in die Pflicht, den Flughafenausbau eine Fehlplanung zu nennen und diese Fehlplanung zu korrigieren.

Die Landebahn ist eine Fehlplanung, wem das immer noch nicht klar geworden ist, der hatte in den letzten Wochen endgültig den Beweis: 6Kilo schwere Dachziegel wurden von tieffliegenden Flugzeugen der Kategorie „Heavys“ über Flörsheim vom Dach gerissen, seit Eröffnung der LANDEbahn schon 17x und in Raunheim schon 29 x. Man ist sich in Flörsheim und den angrenzenden Orten seines Lebens nicht mehr sicher, man kann nur von Glück sagen, dass noch kein Mensch getroffen wurde. Der PFB von 2007, der den Bau ermöglichte, stuft dagegen das Risiko von Wirbelschleppen als zu vernachlässigen ein, 1: 1Mio sei das Risiko von Wirbelschleppenschäden. Und das VGH legte 2009 nach: „die geringe Wahrscheinlichkeit …von Wirbelschleppen liege innerhalb der gesellschaftlich allgemein vorauszusetzenden Akzeptanz!“ … Nein, das akzeptieren wir nicht! Der PFB ist fehlerhaft, er muss korrigiert werden.

Und dann beginnt der Rückbau zu einem raumverträglichen Innenstadtflughafen mit raumverträglichen 380 000 Flugbewegungen im Jahr und einem konsequenten Nachtflugverbot von 22.00 – 6.00 Uhr

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr