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17. Juni 2013, Frankfurter Flughafen, Terminal 1
Fünfundsechzigste Montagsdemonstration im Terminal
Wo stehen wir heute Abend: 15 Jahre nach der Forderung „neue Piste“ Heute ist die 65. Demonstration im Terminal des Frankfurter Flughafens. Noch nie hat es in der Geschichte der BRD einen derartigen, anhaltenden Protest gegen eine Fehlplanung und gegen Fluglärm gegeben 65 x haben wir den Verantwortlichen hier im Haus, bei der LH, der Landespolitik und in Berlin gezeigt: die Flughafenerweiterung ist raumunverträglich. Die Nordwest Bahn, aber jeder andere Ausbau des Drehkreuzes sind Fehlplanungen!
Warum:
Prognosen stagnieren, geringes Wachstum von allen Beteiligten DFS, Eurocontrol, FRAPORT bestätigt bzw. selbst so eingeschätzt
Kerosinpreise haben sich seit dem Prognose Jahr 2004 verdoppelt.
Konkurrenz der Hubs Dubai, Abu Dhabi reduzieren nach und nach Bedeutung des HUBs Frankfurt
Wirtschaftliche Bedeutung Europas geht zurück, Asien wächst selbst die EU hat ihre Prognosen zum Bedarf von Flughafenkapazitäten vor zwei Wochen halbiert.
Luftverkehrswachstum in Europa stagniert einige Flughäfen in Deutschland haben zweistellige Rückgänge!
Asien wird „Schwerpunkt der Welt“
Bevölkerung schrumpft hat weniger Geld zum Reisen, Zukunft: ärmere Rentner
Techn. Gründe der Fehlplanung:
Ticona war spätestens der Punkt, das Projekt NW Landebahn abzubrechen. Wirbelschleppen Gefahren
DFS:96 Eckwert
Staffelungen und Probleme
Nicht eingehaltene Lärmwerte und Routen
Daher sind alle unsere Forderungen zeitgemäß und realistisch. Aufgrund der Rückgänge der Flugbewegungen könnte sofort auf die Nordwestbahn verzichtet werden. Eine Reduzierung auf 380.000 Flugbewegungen im Jahr ist schrittweise innerhalb weniger Jahre machbar: 30% aller Flüge von Frankfurt könnten bequem auf die Schiene verlagert werden, ohne dass es weniger Passiere in Frankfurt gäbe. Denn 70.000 Flüge gehen in Kurzstrecken, die 400-500km rund um Frankfurt liegen.
Brüssel, Zürich, Berlin, Hannover, Düsseldorf, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart und München sind alle mit der Bahn – City zu City, schneller zu erreichen. Ohne Warterei, kompliziertem Einchecken, lange Anfahrten zum Flughafen, Stress pünktlich zu sein und langer Fahrt vom Flughafen dann wieder in die Stadt. Aber deutlich weniger Lärm.
Noch ein Wort zu den versprochenen Arbeitsplätzen. Die Lufthansa hatte den Ausbau gefordert und baut nun Schritt für Schritt Arbeitsplätze ab und möchte von ihren Mitarbeiterinnen quasi Nullrunden. Noch nicht mal den Inflationsausgleich wollte der Vorstand zusagen. Fa. FRAPORT verkündet gerne, es gäbe 3.000 Arbeitsplätze mehr. De fakto sind es jedoch Büros und Firmen, die in das Squaire umgezogen sind von Frankfurt oder ihren Geschäftssitz nach Gate Garden verlegt haben. Mit diesen Fakten sind wesentliche Grundlagen der Planfeststellungen nicht mehr gegeben. Daher ist die Rechtsgrundlage der Planfeststellung neu zu bewerten. Die Planfeststellung gehört aufgehoben, die NW Landebahn geschlossen.
Während wir 64 Mal montags hier demonstrierten, haben sich nach und nach die scheinbaren Grundlagen für den letzten Ausbau nach und nach in Luft aufgelöst. Der Lärm und die Abgase sind geblieben. Die Luftverschmutzung durch 1300 Flugzeuge täglich im Rhein-Main Gebiet wird unterschätzt. Diese Abgase sind das zig fache dessen, was der Autoverkehr aller Autobahnen im Rhein-Main Gebiet produziert.
Wir kommen daher weiter, Montag für Montag, um zu zeigen: wir kämpfen für unsere Gesundheit und das Recht auf 8 Stunden Nachtruhe. Und wir haben Erfolge:
Ohne unseren Protest gäbe es keine 6 Stunden Nachtflugverbot.
Ohne unseren Protest hätten die Münchner Bürger nicht mehrheitlich gegen die 3. Startbahn dort gestimmt. Diejenigen, die uns seit Jahren, Tag für Tag und Nacht für Nacht die Gesundheit rauben, begehen systematisch und planvoll Körperverletzung. Deshalb und daher: kommen wir wieder, nächsten Montag, zur 66. friedlichen Demonstration wütender Bürgerinnen und Bürger.
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