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24. Juni 2013, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Sechs
undsechzigste Montagsdemo im Terminal

Karl-Heinz Peil, Netzwerk Umwelt und Klima Rhein-Main

Liebe TeilnehmerInnen und Teilnehmer,

vor einigen Wochen kündigte die Lufthansa an, dass auf dem Areal des Flughafens das weltweit modernste Logistikzentrum mit Investitionen von ca. 700 Mio Euro entstehen soll.

Was bedeutet das?

Der Flughafen soll noch mehr als logistische Drehscheibe ausgebaut werden, beispielsweise werden immer mehr Lebensmittel importiert, die natürlich schnell zum Verbraucher kommen müssen.

Warum können diese Lebensmittel nicht in unserer Region produziert werden?

Hierbei ist vor allem die Nachfrage nach Bioprodukten in den letzten Jahren massiv gestiegen. Ökologisch und ökonomisch nachhaltig wäre es aber, wenn diese Produkte ohne Flughafenlogistik zum Verbraucher kommen würden. Was voraussetzen würde, dass der biologische Landbau in Hessen gefördert wird. Stattdessen fördert die hessische Landesregierung seit Jahren den Anbau von Energiepflanzen für sogenannten Biosprit und Bio-Erdgas, wohlgemerkt: auf bestem Ackerland.

Damit wird eine absurde Spirale des Verkehrswachstums unter und über den Wolken erzeugt. Absurdistan in Hessen – aber hoffentlich nicht mehr nach dem 22. September.

Und wie sieht es im gewerblich-industriellen Bereich aus? Immer mehr qualifizierte Arbeitsplätze gehen in unserer Region verloren zugunsten von Billiglohn-Jobs und prekären Beschäftigungsverhältnissen im Logistikbereich. Auch hier gilt deshalb: Was nicht in unserer Region direkt produziert wird, kann offenbar immer noch betriebswirtschaftlich günstiger in die globalisierte Welt verlagert werden, dort wo es momentan gerade am billigsten ist. Damit steigen Schadstoffbelastung und Lärm nicht nur über den Wolken, sondern auch auf dem ohnehin bereits stark frequentierten Straßennetz im Rhein-Main-Gebiet. Zur Flughafenlogistik gehören schließlich auch die unzähligen Verteilzentren an mehr als 50 Standorten in der Region.

Ein derart einseitig auf globalisierten Warenverkehr aufsetzendes Wirtschaftssystem ist fern jeglicher ökologischer Nachhaltigkeit. Damit werden derzeit noch profitable Geschäfte für Großkonzerne ermöglicht, aber keine Zukunftsperspektiven für die Menschen geschaffen, die qualifizierte, sichere und auskömmliche Arbeitsplätze brauchen. Wir brauchen deshalb einen Politikwechsel, mit dem die regionale Wertschöpfung zur obersten Zielsetzung der Landespolitik wird und die unsinnige Standortkonkurrenz - sowohl regional als auch im globalen Maßstab - nicht mehr blindlings und blauäugig als Werbebanner von Kommunal- und Landespolitkern propagiert wird.

Das Netzwerk Umwelt und Klima Rhein-Main, getragen von den Bürgerinitiativen gegen den Flughafenausbau und Organisationen wie attac, BUND, Greenpeace und VCD, stellt diese Forderung auch in den jetzt anlaufenden Landtagswahlkampf.

Nutzen wir die zahlreichen Wahlkampfveranstaltungen mit den im Landtag vertretenen Parteien dazu, um nicht nur zu hinterfragen, wie es die Kandidatinnen und Kandidaten mit Forderungen nach einem erweiterten Nachtverbot und einer Stilllegung der Nordbahn halten.

Die darüber hinausgehende Frage ist: wollen wir ein "Weiter so" mit noch mehr Flugbewegungen - vor allem für globalisierte Logistik - und dazu Terminal 3 sowie den Moloch Airport City, oder eine grundlegende Wende zu ökologischer Nachhaltigkeit, die auch wirklich gute Arbeitsplätze schafft, anstatt eine Mischung aus Billigjobs und leerer Arbeitsplatz-Versprechungen. Zeigen wir, dass wir viel mehr sind als nur eine Protestbewegung und lasst uns diesen notwendigen Politikwechsel erzwingen.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr