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23. September 2012, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Dreiundsiebzigste Montagsdemonstration im Terminal

Roger Treuting, BI Rüsselsheim

Kurze Vorrede:

normalerweise sollen die Reden hier die Länge einer A4-Seite und 5-10 Minuten nicht überschreiten; nach so einem Tag wie gestern gibt es jedoch ein bißchen mehr zu erzählen, drum schon mal vorab vielen Dank für die Geduld mir heute ein klein wenig länger zuzuhören.

Bei dieser Gelegenheit auch mal ein ganz herzliches DankeSchön für die Leute im Hintergrund, die jeden Montag die Technik stellen, damit das hier so gut über die Bühne geht.

 

Eine lange Wahlnacht liegt hinter uns – mit einem Ergebnis, das nicht unbedingt das ist, was sich einige erhofft haben.

Viel quälender aber als die gestrige Wahl selbst war doch der ganze Krampf die Wochen und Monate zuvor. Wir sind bombardiert worden mit Versprechungen und Ausflüchten; die ein oder der andere bekam dann vielleicht obendrein noch eine rote Rose gratis dazu in die Hand gedrückt.

Das, was jedoch Voraussetzung ist, um glaubhaft dazustehen und was als vertrauens-bildende Maßnahmen bezeichnet werden kann, blieb gänzlich aus. Politische Transparenz und ein positives Feedback auf die in vielen wichtigen Fragen aktive politische Einbringung engagierter Bürger und Bürgerinnen blieb die Ausnahme oder wurde gar abgeblockt.

Wenn die Parlaments- und Partei-Politikerinnen und -Politiker ihre unzählig abgesonderten Phrasen ernst genommen hätten, so hätten in den Schwatzbuden Berlins und Wiesbadens entsprechende Abstimmungen stattgefunden, wären entsprechende Beschlüsse gefasst und Gesetze auf den Weg gebracht worden, wäre der Verwaltungsbeamtenapparat in den Ministerien entsprechend aktiv geworden. Den hier Anwesenden brauche ich, glaube ich, nicht näher zu erläutern, dass quasi nichts passiert ist. Stattdessen sollten wir mit unseren vier Kreuzen gestern für die nächste Legislatur einen Blanko-Scheck ausstellen und bedingungslosen Vertrauensvorschuss einräumen.

 

Aber es ist hier nicht der Ort und die Zeit zu jammern, auch wenn einige ob des Wahlausgangs etwas verkatert sind.

Wir machen uns da nichts vor, in den Parlamenten kann eh nur in sehr eingeschränktem Rahmen etwas verändert werden. Das Ergebnis der gestrigen Wahlen hat aber zumindest für den Hessischen Landtag die Möglichkeit geschaffen, die Lärmbelastungen hier in der Region spürbar zu reduzieren – es sei denn die SPD lässt sich auf eine große Koalition ein oder es wird gar wie in Frankfurt eine schwarz-grüne Koalition geben mit einem Rentsch-Nachfolger AlWazir.

Auch auf der juristischen Ebene werden die Auseinandersetzungen weitergehen: wie das Urteil zur Südüberfliegung gezeigt hat, ist hier nach wie vor Einflussnahme möglich und nötig.

Wir werden weitermachen mit unserem Widerstand und mit Protest-Aktionen, hier am Flughafen, in der Landeshauptstadt oder am Bauplatz des Terminal3. Noch ist der Treburer Wald, der für die Zufahrtswege und Bahntrassen platt gemacht werden soll, nicht verkauft oder gar enteignet.

Wir treten hier auch nach wie vor NICHT als Bittsteller auf. Wir wollen und werden weiterhin der Wut über die herrschenden Verhältnisse Ausdruck verleihen. Wenn notwendig müssen wir hier in der Abflughalle die 100 voll machen.

Wir wollen und werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Umsetzung der Baupläne für ein drittes Terminal verhindern. Wir werden weiterhin mit aller Macht daran arbeiten, dass die seit Jahren überbordenden Belastungen durch den übermäßigen Flugverkehr reduziert werden. Dieses Krebsgeschwür mit seinen ganzen Metastasen muss auf 380.000 Flugbewegungen pro Jahr begrenzt werden. Hier muss dringend und zwingend der Deckel drauf. Das Ganze NICHT schrittweise und erst innerhalb von ein paar Jahren, wenn das einige von uns schon nicht mehr erleben oder andere bei nächtlichen Pseudo-Krupp-Attacken nach Luft japsen.

Diese Deckelung ließe sich, wenn sie nur gewollt wäre und die Notwendigkeit dazu ist vor dem Hintergrund von endlichen Treibstoffvorräten und dem rasanten Klimawandel unstrittig, schon mit dem Winterflugplan im nächsten Jahr umsetzen: Ein paar Gebäude weiter im Terminal2 Halle E befindet sich das Büro der Flughafenkoordination der Bundesrepublik Deutschland (www.fhkd.org), die dem Bundesministerium für Verkehr unterstellt ist. Die dort tätigen Verwaltungsangestellten werden Mitte November in Fort Worth/USA die alljährlich stattfindende Slot-Konferenz der IATA (Internationale Luft-Transport Assoziation) besuchen. Hier kann die Luftverkehrsindustrie bereits über notwendige Beschränkungen auf FRA informiert werden. Morgen beginnt in Montreal/Kanada eine Tagung der ICAO, der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation, schließlich eine Sonderorganisation der UNO, wo die Deckelung der Flugbewegungen ebenfalls eingebracht werden kann. Die MitstreiterInnen aus dem Umland von München, die sich gegen die Expansion des dortigen Großflughafens engagieren, haben schon vor einiger Zeit damit begonnen, die Flughafenkoordination ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen und versuchen diese Institution entsprechend in die Pflicht zu nehmen.

 

Es gilt sich im Grunde auf weitere lange und zähe Auseinandersetzungen einzustellen für unsere Forderungen:

•  Für den Rückbau des Rhein-Main-Flughafen auf eine raumverträgliche Größe

•  Für ein striktes Nachtflugverbot in der Zeit der gesetzlichen Nachtruhe von 22 – 6 Uhr

•  Für die Deckelung der Flugbewegungen auf FRA von jährlich 380.000

•  Für den sofortigen Bau-Stopp und Verzicht eines dritten Terminals

Das Ganze für eine lebenswertere Region und für eine lebenswertere Welt !!!

 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr