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Mörfelden-Walldorf, 23. November 2014

Zur Geschichte des Frankfurter Flughafens:
Spatenstich und Einhausung symbolisch am KZ-Rest in Walldorf

Jossy Oswald , einer der Miterforscher des KZ-Außenlager Walldorf:

Liebe FreundInnen, sehr verehrte Damen und Herren,
mein Name ist Herbert J. Oswald.

Als wir, Alfred J. Arndt, Gerd Schulmeyer, Andere und ich, während  einer Jugenddelegation  der Deutschen Kommunistischen Partei, DKP, vor über 40 Jahren vor der großen Lagerkarte im ehemaligen K Z  Buchenwald in der damaligen DDR standen und darauf den Ort Walldorf entdeckten, wunderten wir uns schon!

Aber es war für uns Drei schnell klar, dass wir die Geschichte des Lagers aufdecken, erforschen und den Opfern ein Gedenkstein als sichtbares Zeichen gegen den Faschismus setzen wollten. Das war damals nicht einfach, nicht ohne Hindernisse und das auf eigene Kosten. Doch wir konnten die kompletten Lagerlisten der Häftlinge, die der Selektion von Dr. Mengele in Auschwitz entkamen, die täglichen Krankenstände und Arbeitsscheine, die Profiteure der Fa. Züblin und deren Nutznießer: der Flughafen Frankfurt; der eingebettet in die Kriegsmaschinerie jener Zeit war; als auch die Gräber der Toten nicht in Walldorf, sondern in Offenbach auf dem Friedhof nachweisen.

Der Film 'Holocaust' war uns damals eine große Hilfe!

Wir trafen Überlebende, wie Suzanna Farkas aus Ungarn, Shulamid Sperling oder Helena Halperin aus Israel. Wir machten alles öffentlich und das in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Akzeptanz völlig anders war als heute. Wir organisierten Ausstellungen und veröffentlichten die Ergebnisse auch in unseren Broschüren, "Spuren des Terrors".
Die Kommunisten und Antifaschisten Peter Passet und Peter Gingold kamen darin genauso zu Wort, wie der Schriftsteller und heutige Ehrenbürger Peter Härtling aus Walldorf.

Am 1. März 1980 wurde auf Antrag der DKP der Gedenkstein nach heftigen Diskussionen im Stadtparlament, hier am ehemaligen KZ-Außenlager Walldorf, unter großer internationaler Pressebeteiligung, durch den Bürgermeister Bernhard Brehl eingeweiht. 

Die Forschungen aber gingen weiter. 

Ein weiterer wichtiger Gedenkort wird heute geschaffen. Nie hätten wir gedacht, dass durch unsere Initiative ein historischer Lehrpfad, hunderte Führungen, dutzende Ausgrabungen, internationale Workshops, einen Film "Die Rollbahn", Homepages, die Margit-Horvath-Stiftung, weitere noch lebende ehemalige Häftlinge, dutzender neuer Kontakte und vieles mehr, vor allem durch die Mitwirkung junger Menschen,  entstanden sind. Danke Cornelia Rühlig! Eine besondere Arbeit und eine hoffnungsvolle Entwicklung über die wir froh sind. 70 Jahre nach der Existenz des Lagers, während des dunkelsten Kapitel s der jüngeren deutschen Geschichte; wird jetzt auf dem ehemaligen Küchen- und Folterkeller ein Dokumentations- und Seminarraum entstehen. 

Das ist eine weitere späte Ehrung der Opfer jener Zeit und mahnt uns: wie Bertolt Brecht schrieb:

"Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch!" 

Wir werden wachsam bleiben !

Vielen Dank !



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Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr