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15. Dezember 2014, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Einhunderteinundzwanzigste Montagsdemonstration - letzte im Jahr 2014
Weihnachtsdemo


Pfarrerin Alves-Christe aus Sachsenhausen und Pfarrer Werner Portugall aus Niederrad

Silke Alves-Christie
Kein Weihnachten ohne Weihnachtsstern, der Menschen in Bewegung bringt. Hirten laufen dem Licht nach, in dem sie Engel am Himmel sehen, ohne Turbinen, im Gleitflug, aber singend. Und für manche ist Musik durchaus so eine Art organisierter Lärm. Aber sie singen, diese Engel, vom Frieden auf Erden allen Menschen guten Willens. Diese Engel wissen, wie die Menschen ticken: Wenn ein Mensch was wirklich will, weiss er Wege. Wenn ein Mensch wirklich etwas nicht will, weiss er Gründe. Die weihnachtlichen Lichtspiele am Himmel bewegen die von der Stille verwöhnten Hirten auf den weiten Feldern Bethlehems ebenso wie die Könige, die Weisen aus dem Morgenland in ihren Privatjets, auf ihren Wüstenschiffen, ihren Luxuskarossen. Wenn Menschen was wollen, finden sie Wege, wenn sie nicht wollen, finden sie Gründe. Am Himmel aber gibt's beides: Goldene Sterne und schwarze Löcher. Und davon haben auch wir in diesem Jahr einiges gesehen:

Werner Portugall
•  Ein schwarzes Loch. Schwarz wie der Asphalt der Bahn, die immer noch da ist, immer noch nicht zurückgebaut. Immer noch Teil eines verqueren Plans, den keiner sich traut, aufzumachen, gründlich neu zu überdenken, dieses Massengrab an Fehlinvestition, das noch seine Opfern von damals, die Toten der Startbahn West, aus dem Grab zerrt, um seine Existenz zu rechtfertigen. Ein Umdenken ist nicht in Sicht.

•  Ein goldener Stern. Für jeden einzelnen Menschen, der sich in diesem Jahr nicht achselzuckend dem Thema entzogen hat. Auf allen Seiten. Für jeden Menschen, der neu zu den Montagsdemos dazu gekommen ist und für jeden Menschen, der bei der FRAPORT, bei der Lufthansa, im Magistrat von Frankfurt, im Landtag von Wiesbaden ins Nachdenken gekommen ist, wie denn das unsägliche Problem der andauernden Lärmbelästigung nachhaltig bearbeitet und gelöst werden könnte.



Silke Alves-Christie
•  Ein schwarzes Loch halte ich hoch: für das Festhalten der Politik an einem ökonomischen Weltbild von vorgestern, welcheswirtschaftliches (Schein-)Wachstum höher und wichtiger einschätzt als die Gesundheit unserer Kindern.

•  Und einen goldenen Stern halte ich hoch: dafür, dass selbst die NORAH-Studie – wenn auch unter Schmerzen und Krämpfen – einräumt, dass andauernder Fluglärm sich negativ auf die geistige Entwicklung von Grundschulkindern auswirken könnte.



Werner Portugall
•  Noch ein schwarzes Loch: für die Genehmigung, dass ein drittes Terminal gebaut werden kann, als wäre unser Protest eine Bagatelle und unsere Demokratie die Fassade eines immer noch neo-liberalistisch tickenden Nachtwächterstaates.

•  Einen goldenen Stern aber halten wir hoch: für den Mut der Deutschen Bischofskonferenz, sich die Argumente der Bürgerinitiativen gegen TTIP und CETA zu eigen zu machen und in einem Papier schwerste Bedenken gegen die zunehmende Deregulierung und ökonomische Liberalisierung eindringlich geltend zu machen.



Silke Alves-Christie
•  Ein schwarzes Loch: für alle, die diejenigen diffamieren, die unter dem Lärm leiden und an ihm krank werden oder vor der Zeit sterben. Dieser Protest ist keiner, der Flughäfen ablehnt oder das Fliegen verteufelt. Es ist ein Protest von Menschen, die sich dagegen wehren, wenn aus Profitgründen die Grenzen des Erträglichen überschritten werden. Welche Unternehmen kann sich auf Dauer diesen Imageschaden leisten, den sich die FRAPORT auch in diesem Jahr bei ihren unmittelbaren Nachbarn selbst zufügt?

•  Ein goldener Stern: für die Kinder, für unsere Zukunft, für alle Menschen, Alte und Junge, die Montag für Montag hier her kommen, um zu demonstrieren und die in vielfältigen Initiativen vor Ort immer wieder signalisieren, wir beugen uns nicht und wir finden uns nicht gleichgültig mit dem ab, was hier vor unserer Haustür rund um den Flughafen geschieht. Deshalb laden wir dazu ein, diese Weihnachtsbäume zu schmücken, mit eigenen goldenen Sternen, eigenen Wunschzetteln, eigenem Baumschmuck als Mahn- und Denkmal dafür, dass unser Protest weitergeht, solange bis ein Umdenken Hand und Fuß bekommt, das Bäume wachsen lässt und Wälder, Landschaften einer heilsamen Stille.

 

SEGEN:

Werner Portugall:
Wenn es einen Segen der Stille gibt,
dann wünsche ich ihn dir und mir,
dann schreib ich ihn für uns beide
auf meinen Wunschzettel zu Weihnachten:
einen Segen der Stille...damit meine ich:
einen Augenblick, der aufhorchen lässt,
weil alles so zu sein scheint wie sonst
und doch anders ist.
Weil da kein Lärm mehr am Horizont stört
und keine Unruhe über dir kreist und dich quält.
Weil es still ist, auch tief in dir drinnen:
Eine Stille, die löst und entspannt.
Denn heute wurdest du gehört
und verstanden,
einmal nicht totgeschwiegen,
nieder geredet, übergangen.
Belogen und betrogen.


Silke Alves-Christie
Einen solchen Segen der Stille wünsche ich dir.
Einen Schutz gegen den Lärm am Tag und bei Nacht,
aber keine Lärmpause, weiss Gott, das nicht.
Mein Wunsch für dich und für mich
Ist ein Segen der Stille,
der neue Räume öffnet,
der den Streit besänftigt,
der innerlich weitet und jenen Frieden schenkt,
den wir alle brauchen,
um einander auf Augenhöhe begegnen zu können,
um mit dem Respekt vor einander
endlich nach Lösungen zu forschen,
die wirklich tragen und halten,
was sie versprechen.


Werner Portugall:
Möge ein solcher Segen der Stille dich erfüllen,
ein Segen, der dier Hoffnung stärkt,
die Zuversicht weckt
und die Ausdauer erneuert.
Ein Segen der Stille, der davor bewahrt,
hart und bitter zu werden,
zynisch und verbissen.

Silke Alves-Christie:
Möge mein Segen der Stille
Dich berühren und erfüllen,
mein Segen der Stille,
möge er dich ermutigen,
immer wieder aufzustehen
und weiterzugehen
lebendig zu bleiben,
denn wer gegen den Strom schwimmt,
ist lebendig, aber wer gegen den Strom schwimmt,
braucht auch viel Kraft.
Zu dieser Kraft führe dich mein Segen der Stille. Amen.

 

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