Statement von Wilma Frühwacht-Treber

Nun sind wir wieder hier, das Terminal 1 hat seine Montagsdemo wieder.

Heute wird nicht nur um gegen Fluglärm und den weiteren Flughafenausbau demonstriert, sondern es geht auch um die Ereignisse der vergangenen Woche in Paris.

Wir bringen bei dieser Veranstaltung unsere Mitgefühl und unsere Solidarität für die Opfer der Anschläge und deren Familie zum Ausdruck.

Dieser Anschlag ist nicht nur ein Angriff auf Frankreich, sondern ein Angriff auf ein freies Europa, wo die Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Die Terroristen zielen auf unsere europäische Kultur und ihre Errungenschaften, wie Presse- und Meinungsfreiheit.

Die Freiheit, die wir genießen und die uns jeden Montag demonstrieren lässt, ist keine Selbstverständlichkeit.

Sie ist ein hohes Gut unserer Demokratie. Hart erarbeitet und vielfach auch erkämpft mit unseren europäischen Nachbarn.

Dabei haben wir die Mauern, die durch zwei Weltkriege und den Faschismus entstanden sind, wegschaffen müssen. Eine Arbeit von Jahrzehnten und nicht nur von einer Generation.

Wir lassen es nicht zu, dass dies zerstört wird von hasserfüllten Barbaren gleich welcher Religion.

„Wir alle sind Charlie!“

Egal wie groß der Schock des 7. Januar ist, es herrscht die Klarheit, wir alle wollen kein Leben unter dem Diktat von Terrorismus und religiösem Fanatismus führen.

Dabei ist der Bleistift wie kein zweites Symbol zum Sinnbild geworden. Der Bleistift, der als Handwerkszeug ein Anachronismus in einer Welt ist, in der die meisten Karikaturisten längst am Computer zeichnen.

Uns allen ist inzwischen klar, dass die im Schengen-Raum herrschende Freizügigkeit von Fanatikern missbraucht wird. Damit wird unser Flughafen hier im Rhein-Main-Gebiet zum neuralgischen Punkt.

Wir werden uns aber nicht, auch in diesem Jahr 2915 von unserem Demo-Ort hier im Terminal 1 vertreiben lassen.

Wir werden unser demokratisches Recht auch in Zukunft wahrnehmen und gegen den weiteren Flughafenausbau demonstrieren: Für Meinungs- und Pressefreiheit.

„Wir alle sind Charlie!“

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