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27. April 2015, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Einhundertfünfunddreißigste Montagsdemonstration

Ingrid Wagner, BIL Offenbach
Guten Abend liebe Mitstreiter-innen,
heute lese ich Ihnen ein Einschreiben von unserem Offenbacher
 Rudolf  Fritz - der auch Diplom-Volkswirt – ist, vor:                       

Der Brief ging an das

Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Herrn Staatsminister
Tarek Al-Wazir
PERSÖNLICH
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden

Thema ist der  geplante Bau von Terminal 3 am Flughafen Frankfurt  

Sehr geehrter Herr Al-Wazir,

für die Überprüfung der Fraport-Gutachten zum Wachstum des Flughafens danke ich Ihnen.  

Kein Lob gibt es für zwei Äußerungen, die Sie wider bessere Informationen gemacht haben.

Es war keine gute Idee von Ihnen, den Fraport-Prognosen zu bescheinigen, sie entsprächen „ anerkannten wissenschaftlichen Standards“.

Es sind reine Gefälligkeitsgutachten - besser ausgedrückt: „Schlechtachten“ – die an der Realität völlig vorbeigehen.

Noch einmal, Herr Al-Wazir: Es gibt keinen linearen Zusammenhang zwischen   Wirtschaftswachstum und Flugbewegungen, auf die sich die Fraport -Gutachten stützen.  

Die Volkswirtschaft würde wachsen, wenn sich Konsum, Investition und damit verbunden die Produktion (Bruttoinlandsprodukt) erhöhten. Wenn die  Menschen mehr Geld für Konsum – Kleidung, Essen, Wohnen, Freizeit, Bildung, etc. – ausgäben, würden sie keineswegs gleichfalls mehr fliegen!                                                 

Selbst wenn die Produktion von Stahl im Ruhrgebiet sich um 1.000 Tonnen erhöhte, oder in Rüsselsheim, Köln, Wolfsburg, München und Stuttgart 100.000   Autos mehr gebaut würden, wird nicht ein Mensch mehr fliegen als vor dieser Produktionssteigerung!                                                    

Und wenn derzeit Millionen von Rauchmeldern in Wohnungen angebracht   werden, wird das keinen einzigen Fluggast mehr einbringen!

Die zweite Ihrer Äußerungen  „ Es ist am Ende eine Entscheidung der Fraport“, ob Terminal 3 gebaut wird oder nicht, ist nicht gerade ein Beweis von Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein.  

Fraport hatte Ihnen zugesagt, Ihre Gutachten bei der abschließenden Bewertung zu berücksichtigen, allerdings gleich schon mit dem Hinweis, dass Ihre Überprüfung nicht ernst zu nehmen sei. Und was machen Sie jetzt als Mitglied der Landesregierung? Wollen Sie immer noch hoffen, dass sich Fraport  doch noch für die Bedenken ihres größten Einzel-Aktionärs interessiert?  

In der Öffentlichkeit gewinnt man zunehmend den Eindruck, Sie seien ein Befehlsempfänger von Fraport-Chef Schulte. Diesen Eindruck könnten Sie ausräumen.

Dabei haben Ihnen Steuerzahler so viel Geld gegeben, dass Sie über 31,35% des   Aktienkapitals verfügen, dessen aktueller Börsenwert mehr als 1,5 Milliarden Euro beträgt.  Es ist Ihre Aufgabe und Ihre Pflicht, diese Macht gezielt einzusetzen und kontrollierend auf die Fraport-AG einzuwirken.  

Der geplante Bau von Terminal 3 wird voraussichtlich 3 Milliarden (++) Euro Kosten verursachen, die der waghalsige Fraport-Vorstand mit Mithilfe seines nicht minder waghalsigen Aufsichtsrats in den Sand setzen werden.

Es obliegt Ihren Pflichten, sich dafür einzusetzen, dass diese Steuergelder erhalten bleiben.  

Wenn Sie sich – parteiübergreifend - aber mit gleicher Zielsetzung mit dem  Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, der über beachtliche 20,02 % des Aktienkapitals der Fraport AG verfügt, zusammenschlössen, dann hätten Sie gemeinsam eine satte Mehrheit von 51,37% des Grundkapitals von Fraport.

Mit diesem über 50%-igen Anteil der Stammaktien könnten Sie beide das Unternehmen Fraport AG weitgehend kontrollieren.  

Sie können beide die Risiken des geplanten Baus verhindern:                                                  
- Der Bau verspricht für den Großaktionär, dem Land Hessen, und damit für den   Steuerzahler, ein finanzielles Desaster.

- Der Bau wird für den zweitgrößten Aktionär, die Stadt Frankfurt,  und damit   ebenfalls die Steuerzahler, ein finanzielles Desaster.

- Der Bau ist für alle anderen Aktionäre gleichfalls finanziell zerstörerisch.

- Der Bau verursacht eine ökologische Katastrophe in Rhein-Main.

- Der Bau wird sich wirtschaftlich nie rechnen.

- Der Bau ist eine gigantische Fehlinvestition und damit einzureihen in die derzeitigen bekannten deutschen Flop-Großbauprojekte.  

Was ist zu tun?
Machen Sie, möglichst bald vor dem Termin der Hauptversammlung am 29. Mai 2015 dem Fraport-Vorstand sowie dem Fraport Aufsichtsrat klar, dass Sie strikt gegen den Bau eines weiteren Terminals sind. Und kündigen sie vorzeitig dem Fraport-Vorstand und dem Fraport-Aufsichtsrat an, die Entlastung zu verweigern.

Die gleiche Vorgehensweise werde ich Herrn Peter Feldmann empfehlen.  

Es wäre ein Novum in der deutschen Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, wenn Vorstand und Aufsichtsrat sich nicht Ihren berechtigten Forderungen anschließen würden. Schulte und sein Vorstand sowie Weimar und sein Aufsichtsrat sind im Auftrag der Aktionäre tätig, und die Mehrheit der Kapitalanteilseigner bestimmt, was das Beste für das Unternehmen ist.  

Und wenn Fraport-Vorstand und Fraport-Aufsichtsrat sich diesem eisernen Grundsatz nicht anschließen?

Ihre Hausjuristen werden Ihnen zur weiteren Vorgehensweise raten.
Wenn Sie Ihnen dieses Prozedere empfehlen, sind Sie richtig beraten:

- Vorstand und Aufsichtsrat bei der Aktionärshauptversammlung nicht  entlasten.

- Die Kapitalanteilseigner wählen einen neuen Aufsichtsrat.                                                            
- Der neue Aufsichtsrat bestellt einen neuen Vorstand.  

Auf diesem Weg sind Sie dann den in der Öffentlichkeit wenig sensibel auftretenden Fraport-Chef Schulte und seinen völlig unbedeutenden Aufsichtsratsvorsitzenden Weimar los.             

Kein Gutachten und keine Planung gehen auf die Kernfrage ein, nämlich diese:
Welche Fluggesellschaften sollen das neue Terminal nutzen?

Fraports größter Kunde und nicht ganz unbedeutender Aktionär, die Lufthansa  AG, hat deutlich gemacht, dass sie kein weiteres Terminal benötigt.

Grund: Basis der Lufthansa und ihres Star-Alliance-Verbundes ist Terminal 1, und eine Verlegung steht nicht zur Debatte.

Bekanntlich nutzen alle Lufthansa-Konkurrenten Terminal 2. Auch hier hat niemand ein Interesse umzuziehen.

Wer würde dann überhaupt ins Terminal 3 einziehen?
Es würden neue Ladenzeilen entstehen mit denen Fraport ohnedies zwei Drittel Ihrer Gewinne macht. Ist das das Kalkül von Fraport-Chef  Schulte?          

Nein, Herr Al-Wazir, die Region Rhein-Main braucht kein wachsendes Immobilienvermietungsunternehmen, keine (Edel-)Shops mit angeschlossenem Flugbetrieb!

Übrigens: Wo sollen, unter den soeben geschilderten Umständen, die Kunden herkommen, die am Terminal 3 einkaufen, wenn keine Fluggesellschaften dort   landen wollen? 

Auch dieser Aspekt verdeutlicht, dass die gesamte Terminalplanung von Fraport hinten und vorne nicht durchdacht ist. Ein fürwahr amateurhaftes Gebaren!

Sollte Fraport, trotz aller berechtigten  Bedenken bauen, weil Sie und Herr   Feldmann Ihre Kontrollfunktion ungenügend ausüben, dann haben Sie beide alle sich hieraus ergebenden negativen Konsequenzen zu tragen.  

Sie haben es – noch – in der Hand und dafür sind Sie gewählt worden – nämlich zu verhindern, dass die Anwohner rund um den Flughafen nicht noch mehr verlärmt werden und gesundheitlich Schaden nehmen.

Die gleiche Verantwortung trägt Oberbürgermeister Peter Feldmann, der einen inhaltlich weitergehend identischen  Brief sowie eine Kopie des gegenwärtigen Schreibens erhält.                                                      

Ich werde Sie, sehr geehrter Herr Al-Wazir, nicht in Ruhe lassen, bis Sie Ihre volle Verantwortung übernehmen und den Bau eines weiteren Terminals auf dem Ihnen aufgezeigten Weg verhindern.  

Ich informiere Sie, dass ich die Absicht habe, diesen Brief einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Menschen in Hessen – und auch im Rest der Bundesrepublik – haben ein Recht darauf, zu erfahren, dass  überflüssige Großbauprojekte nicht realisiert werden müssen. Zumal in diesem Fall  Sie und Herr Feldmann das Vorhaben ohne weiteres verhindern könnten. Diese Entscheidung von Ihnen fordere ich auch im Namen aller Steuerzahler ein.  Die Fraport AG ist mehrheitlich ein Staatsbetrieb, also liegt die Kontrolle darüber beim Staat, in diesem Fall beim Land Hessen und beim Verkehrsminister.

Ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand bei der Verhinderung eines 3. Terminals.

Mit freundlichen Grüßen
Rudolf  W. F r i t z    
cc: Herrn Oberbürgermeister Peter Feldmann/Frankfurt

 

Liebe Mitstreiter-innen,

genauso wie Rudolf Fritz dieses Einschreiben an den Minister Al Wazir und dem OB Feldmann geschrieben hat, würden wir uns freuen, wenn auch Sie zu dieserTerminal-3-Problematik eine inhaltlich gleiche Stellungnahme den beiden zukommen lassen würden.

Die Herren Politiker, aber auch die Politikerinnen, müssten jeden Tag von uns Post bekommen, damit sie wissen, dass wir keinen weiteren Ausbau des T 3 wollen und akzeptieren. Ich bitte Sie, machen Sie mit, die heutige Vorlage soll Sie/Euch animieren.

Übrigens können Sie den Text jederzeit auf unserer BBI-Internetseite nachlesen www.flughafen-bi.de .

Ich bedanke mich für das Zuhören und jetzt gehen wir durch das Terminal.

Bis heute Abend, lieber Gruss

Ingrid Wagner (1. Vorsitzende BIL, Mitglied BBI)
Edith-Stein-Str. 11
63075 Offenbach
Telefon: 069/86781313

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