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12. Oktober 2015, Frankfurter Flughafen, Terminal 1
Einhundertzweiundfünfzigste Montagsdemonstration: die Erfolge des Protestes nicht vergessen
Redebeitrag Martin Kessel (es gilt das gesprochene Wort)
Vier Themen beschäftigen uns heute Abend:
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Die Klage der Stadt Mörfelden-Walldorf beim Bundesverwaltungsgericht wurde nicht angenommen und abgewiesen. Das ist schlecht. Eine Bewertung können wir erst vornehmen, wenn wir die ausführliche Begründung dazu haben.
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Der Skandal bei der Kontrolle der Erstzulassung von VW PKW mit Dieselmotoren führt zu einer neuen Überlegung: wer und wie werden die Triebwerke von Flugzeugen geprüft bei der Zulassung? Werden hier auch einfach nur die Angaben von Boeing und Airbus übernommen und in die Datenblätter der Zulassung übertragen – ohne Prüfung der echten Belastung mit Partikel und Stickoxyden? Falls dies der Fall ist, wäre dies ein weiterer Skandal und führt zu einer völligen Neubewertung der Belastung mit Luftschadstoffen der Flugzeuge. Damit wären auf eine n Schlag alle früheren Aussagen zum Anteil von CO2 und Stickoxyden, aber auch Rußpartikeln, hinfällig.
Kerosinabgase sind heute schon zigmal gefährlicher als Dieselabgase von PKWs mit Filtern. Wir gehen dieser Frage nach. Es kann durchaus so sein, dass alle bisherigen Angaben zur Menge und Form der Luftbelastung durch die 22.000 Flugzeuge weltweit nicht stimmen.
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Gestern, am 11. Oktober jährte sich zum vierten Mal das Urteil des VGH Hessen zum Nachtflugverbot in Frankfurt, dass ja genaugenommen nur eine Nachtflugbeschränkung ist. Und diese auch nur für 6 Stunden von 23 – 5 Uhr in der Früh. Trotzdem war es ein Meilenstein, dass wir diese Nachtflugbeschränkung erreicht haben. Alle Menschen im Rhein-Main Gebiet sind dafür heute sehr dankbar. Die 6 Stunden Ruhe bei Nacht sind nicht mehr wegzudenken. Es ist für uns ein Grund zum Feiern.
Viele Menschen in ganz Europa beneiden uns um diese Nachtflugbeschränkung und wären in Paris, London oder Amsterdam froh, sie hätten auch diese Regelung.
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Unsere Erfolge bei der Fluglärmbekämpfung
Die Proteste gegen Fluglärm und Flughäfen ausbauten haben immer direkte und auch indirekte Wirkungen.
Die Liste bleibt immer unvollständig, da wir nur die bekannten, größeren Reaktionen aufzeichnen und nicht die vielen kleine Dinge erfassen können, die sich hinter den Kulissen bewegen. Auch die kleinen Dinge helfen mit den Fluglärm zu verringern.
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Einsprüche bei Ausbaumaßnahmen an vielen Flughäfen (Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf etc.) führen zu Veränderungen bei der Planung und den Baumaßnahmen, Einsprüche verzögern die Projekte und verhindern auch eine frühere Inbetriebnahme von Ausbauten (Frankfurt: Startbahn West wurde erst 13 Jahre später, nach Planfeststellung in Betrieb genommen!)
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Triebwerksprobeläufe finden in Hallen statt, nicht mehr im Freien (Düsseldorf, Stuttgart, Zürich u.a.) in Frankfurt ist es höchste Zeit endlich auch nur in einer Halle die Triebwerke zu prüfen und nicht im offenen Gelände. Diese Belästigung, vor allem bei Nacht, ist vermeidbar.
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Flugrouten werden geändert, weniger Menschen vom Lärm belästigt
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Triebwerke werden lärmärmer konstruiert
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Das Thema Lärmbelastung ist heute breit als existent anerkannt bei der Luftfahrtindustrie, das Thema Luftverschmutzung kommt erst nach und nach in die offiziellen Unterlagen und Diskussionen
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Die Rechtsprechung hat viele Forderungen in Urteilen abgesichert, gerade dort, wo das Fluglärmgesetz nichts regelt
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Ungerechtfertigte Subventionen des Flugverkehrs wurden durch die Proteste in den Focus der öffentlichen Diskussion gebracht
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Unsere Formen der Mobilität und der Urlaubsreisen werden durch den Protest gegen den Fluglärm , in Frage gestellt
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Fluglärm wird seit 13 Jahren von uns gemessen, dargestellt und ist auf aufgehoben bei DFLDF.de ein großer Fortschritt, da die Lärmdaten nun nicht mehr vom bad-will der Flughäfen oder den spärlichen Auswertungen der DFS abhängig sind.
- Und viele große und kleine Erfolge mehr gehören zu 50 Jahren Protest gegen den Fluglärm!
Umwelt- und Verkehrslärm ist ein großes gesellschaftliches Problem. Die Belastung mit Fluglärm ist dabei eine der schlimmsten Lärmformen, weil die Betroffen sich davor kaum schützen können.
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