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Mörfelden-Walldorf, 05. Juni 2016
Sonntagsspaziergang reloaded
Ein zeitgeschichtliches Projekt der besonderen Art wurde am Sonntag, 5. Juni 2016, verwirklicht. Unter dem Motto "Sonntagsspaziergang reloaded" fand im Wald zwischen Mörfelden –Walldorf und Flughafen in der Tradition der Sonntagsspaziergänge von 1981 bis 1987 der Bürgerinitiativen gegen die Flughafenerweiterung eine informative Exkursion über drei Stunden hinweg statt. Organisiert wurde das im Rahmen einer Veranstaltungsreihe über den Konflikt um den Frankfurter Flughafenausbau von Studierenden des historischen Seminars der Gutenberg-Universität Mainz in Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim. Der Sonntagsspaziergang startete - wie seine historischen Vorbilder - in Walldorf vor dem SKG- Heim und führte zu dem Südostrand der Startbahn West. Letzte Station war die Hüttenkirche am Vitrolles-Ring.
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Start am Sonntagnachmittag in Walldorf, ... |
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... am SKG-Heim vorbei geht es wie einst ... |
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... in den Wald Richtung Startbahn West. |
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Längs der Gundwiesen - eine historische Route |
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Stopp am Walldorfer Anglersee an der Grillhütte |
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Drinnen gibt es reichlich Infos zum Startbahn-Konflikt ... |
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...mit Texten und Fotos, ... |
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...aber auch gute Gespräche mit Zeitzeugen. |
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Eine gute Quelle dafür ist auch Jossy Oswald, der trotz erschwerter Umstände bei der Exkursion dabei ist |
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Weiter führt die gut vorbereitete Tour durch heimischen Wald |
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Dann ist es soweit: die Startbahn West ... |
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...wird erreicht. Manche Parole an der Mauer ruft Erinnerungen wach |
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Schließlich ein weiterer Stopp, am Südostrand, wo einst viele Sonntagstreffen stattfanden |
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Ein Moment des Innehaltens, im Angesicht der Mauer |
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Dabei gibt es einen fundierten Rückblick auf ... |
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...das einstige Hüttendorf im Flörsheimer Wald |
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Der Dorfplan findet besondere Aufmerksamkeit |
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Fotos aus dem Dorf ergänzen diesen Ausflug in die Vergangenheit |
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Während ein Jet von der Startbahn West in den Rhein-Main-Himmel dröhnt, wird der denkwürdige Spaziergang fortgesetzt |
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Bei der nächsten Station geht es mit Fotos und in Gesprächen, unter anderem auch mit einem Polizisten, ... |
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...um das damalige Aufeinandertreffen zwischen Ausbaugegner/innen und
den Ordnungshütern |
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Letzte Station ist die Hüttenkirche am Vitrolles-Ring |
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Im Inneren des 1986 hier wieder aufgebauten Holzkirchleins ... |
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... informieren Fotos und Texte über die Geschichte dieses ungewöhnlichen Bauwerks |
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Abschluss und Applaus für die Studenten ihr Projekt |
Bilder und Text: Walter Keber
Bilder in Abdruckqualität können über den Fotografen Walter Keber
(Tel.: 06142 504915, Mobil 0170 110 9789, E-Mail: wkeber@t-online.de) bezogen werden.
Hier noch ein Auszug aus dem offiziellen Text zur Veranstaltungsreihe:
BEWEGUNG WIRD GESCHICHTE?
Der Konflikt um die Startbahn West
Als einzelne Bürgerinnen und Bürger zu Beginn der 1960er Jahre gegen den geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens initiativ wurden, war nicht absehbar, welches Konflikt-potential sich hier entwickeln würde. In den 1980er Jahren prägten die Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen
Fraktionen der Protestbewegung, politischen Parteien, Landesregierung, Polizei und Justiz die Debatten um gemeinschaftliche Güter und legitime Protestformen auch noch, als die Startbahn West 1984 längst eröffnet worden war. Sie mündeten in neuartige Strategien zur Konfliktbewältigung, aber der Ausbau des Flughafens findet kein Ende. Die Erinnerung an die bewegte Vergangenheit ist somit immer auch Teil gegenwärtiger Proteste.
Eine Veranstaltungsreihe stellte die Erinnerung an eine der bedeutendsten Protestbewegungen der Bundesrepublik Deutschland in den Mittelpunkt. Sie wird in Zusammenarbeit mit Studierenden des Historischen Seminars der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt.
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