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27. Mai 2019, Flughafen, Terminal 1


Zweihundertfünfundachtzigste Montagsdemonstration
Songs und Kritik

Karlheinz Neumann
Die Zahlen der Fraport und meine Leseart

Anfang Mai 2019 stellte Fraport ihre Ziele und Wünsche vor. Von der Presse wurde ausführlich darüber berichtet.

Natürlich, ja aus Sicht des Unternehmens selbstverständlich, gibt es nur Wachstum. Da wird beschrieben, dass z. B. pro Stunde 104 Maschinen starten und landen. Nach Fertigstellung des Terminals 3 soll diese Zahl auf 126 gesteigert werden. In der Sitzung der Fluglärmkommission beteuerte der Vertreter von Fraport, dass dazu keine neuen Start- und Landebahnen geplant seien. Wenn demnächst der Flugsteig G eröffnet werde und später noch 2 Flugsteige im Terminal 3 dazu kämen, sollen diese 126 erreicht werden. Diese Steigerung liegt im Trend. Wir wissen es und kennen die Folgen für Anwohner und Umwelt. Pro Jahr waren es zuletzt 512.115 Starts und Landungen, eine Steigerung von 8%, so Fraport. Klar, man räumt ein, es gibt Verspätungen über 23:00 Uhr hinaus. Aber das versucht man in den Griff zu bekommen. Fraport ist stolz 69,5 Millionen Fluggäste zählen zu können. Aber, meine Damen und Herren, sind auch Sie ein bisschen stolz auf dieses tolle Unternehmen?

Und es geht weiter: Ein toller Jahresstart. Im ersten Quartal 2019 verdiente der sogenannte M-Dase-Konzern Fraport 30.5 Mill. Euro, fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Fluggast-steigerung um 3,3%, es wird gejubelt im Vorstand mit seinem Chef Schulte. Die Leitung schreibt weiter, dass der Umsatz des Unternehmens von Januar bis März um 18% auf 804 Millionen Euro gestiegen ist. Rechnet man Kosten für Ausbau Konzernflughäfen im Ausland ab (siehe Griechenland), bleiben knapp 679 Millionen Euro. Ist doch auch noch ganz schön. Man will in diesem Jahr auf einen operativen Gewinn von 1.16 bis 1.95 Milliarden Euro kommen.

Mehr Fluggäste, mehr Geschäfte, auch an Läden und Restaurants am Frankfurter Flughafen. Fraport als Vermieter ist ja, wie wir wissen, am Erlös beteiligt. Es wird dazu berichtet, dass je Fluggast 3,46 Euro bei Fraport hängen blieben, 19 Cent mehr als ein Jahr zuvor. Im Durchschnitt hat jeder Fluggast 14 Euro in den Terminals ausgegeben. 69.5 Mill. Fluggäste bei 512.115 Starts- und Landungen sind 973.000.000 Euro (973 Millionen).Wer wird da nicht neidisch?

Ich frage mich allerdings auch, wer von diesen Gewinnzahlen profitiert. Aktionäre natürlich. Geschäftsbetreiber. Anteilseigner wie das Land Hessen und die Stadt Frankfurt. Vorstandsangehörige und natürlich die Arbeitnehmer. Wir sollten diese, je nachdem wo und bei wem sie arbeiten, fragen, wieviel sie verdienen.

Ich frage mich weiter, wer von diesen genannten Anteilseignern will bei diesen Gewinnen etwas verändern? Auch wenn sie beteuern, dass der Lärm und die Abgase, die ganze Umweltbelastung reduziert werden sollen. Wer hat hier ein Interesse, z. B. eine Kerosinsteuer oder eine Mehrwertsteuer für Auslandsflüge einzuführen? Die Zahlen könnten ja zurückgehen! Fraport ist hier nichts weiter als ein Teil eines globalen kapitalistischen Systems, in dem Geld ramschen gilt und Folgen für Mensch und Natur so gut wie keine Rolle spielt. Wir sehen dies ja in allen Bereichen: Wälder roden. Waffen herstellen und verkaufen usw. usw. Glaubt jemand, freiwillig verbieten Politiker den innerdeutschen bzw. innereuropäischen Flugverkehr? Und trotzdem habe ich die Hoffnung auf einen Wandel.

Wenn ich sehe, wie viele Jahre z. b. die Montagsdemos stattfinden. Wenn ich jetzt sehe, wie viele junge Menschen für ihre Umwelt auf die Straße gehen, oder wie jetzt von den Wissenschaftlern auf das Artensterben aufmerksam gemacht worden ist, dann habe ich die Hoffnung, dass die Bedrohung der Menschheit durch ihr Verhalten, ihre Gier, die Verantwortlichen zwingen wird zu reagieren, umzudenken. Aber es wird schon noch einige Anstrengungen kosten. Und ich werde mit anderen wie mit euch, meinen kleinen Beitrag leisten und ich will mir nicht den Vorwurf machen lassen, ich hätte alles so hingenommen.


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr