Ein ungewöhnliches Jubiläum: Oktober-Protest 1981 gegen die Startbahn West

Im Oktober vor 40 Jahren ging es mit der Startbahn West so richtig los:
In der Nacht vom 4. auf 5. Oktober 1981 wurde die telefonische
Alarmkette der Bürgerinitiativen gegen die Erweiterung des
Rhein-Main-Flughafens ausgelöst. Ein großer Polizeieinsatz zum Auftakt
der großflächigen Waldabholzungen und späteren Bauarbeiten für den
Frankfurter Flughafenausbau stand demnach unmittelbar bevor. Von hier
aus wurde in der Tat an der heute vertunnelten Okriftele Straße zwischen
Walldorf und Mörfelden später in Richtung Mönchbruch die Betonpiste der
Startbahn West gebaut.

In den folgenden Stunden jenes 5. Oktobertages eilten tausende Protestierende aus nah und fern, jung und alt, groß und
klein zum schon im Herbst des Vorjahres für die Flughafenerweiterung
gerodeten Sieben-Hektar-Gelände und besetzten das Areal. Dieses wurde in
den folgenden Tagen ein zentraler Austragungsort des
Startbahn-West-Protestes, was bundesweit Aufmerksamkeit als einer der
großen Umwelt-Konflikte in Deutschland erzielte.

Von hier aus wurde das umstrittene Ausbauprojekt voran getrieben und realisiert. Im Laufe des 5. Oktober 1981 rückte ein gewaltiges Polizeiaufgebot an das von einer riesigen Menschenmenge besetzte Gelände an der Orkifteler Straße an.
Schon am späten Nachmittag kam es zu ersten Auseinandersetzungen
zwischen Bürgern und Polizei.

Doch blieb es die folgenden Tage
weitgehend friedlich, so dass zunächst lobend sogar von einem positiven
"Frankfurter Modell" gesprochen wurde. Doch spätestens nach dem
sogenannten Blutsonntag am 11. Oktober nahm der Konflikt an Schärfe zu,
als nach einem evangelischen Gottesdienst am Nachmittag bei einem
abendlichen Polizeieinsatz zahlreiche Bürger verletzt wurden. Immer
wieder kam es zu Auseinandersetzungen, für die sich Protestbewegung und
staatliche Ordnungsmach wechselseitig verantwortlich machten. Unsere
Bildfolge zeigt 40 Jahre danach eine kleine Chronologie jener
Oktober-Ereignisse an der Okrifteler.

Bilder und Text: Walter Keber


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