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[ 10. November 2005]
Das Bündnis der Bürgerinitiativen bezeichnet die
„Job-Motor“-Auszeichnung der Fraport AG als Propagandamanöver.
Die Fraport AG, in falschem Sprachgebrauch
gern als größte Arbeitsstätte bezeichnet, hat
im vergangenen Jahr in Frankfurt gerade einmal 150 zusätzliche
Stellen geschaffen. Die Aus-zeichnung ist deshalb mehr Propaganda
als Würdigung beispiel-hafter Leistungen. Der Bevölkerung
im Rhein-Main-Gebiet soll vermittelt werden, sie habe die weiter
steigenden Lärm- und Schadstoffbelastungen wegen der Arbeitsplätze
hinzunehmen. Richtig ist dagegen, dass sogar ein Trend zum Stellenabbau
eingesetzt hat und die Zahl der Beschäftigten in Frankfurt
gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Wenn zusätzliche
Stellen entstehen, nur deshalb weil höhere Sicherheitsstandards
dazu zwingen, mehr Personal einzusetzen. Da Fraport dringend auf
starke Kostensenkungen angewiesen ist, werden solche nicht zu
vermeidenden Stellen zu den Billiglohntöchtern verlagert,
was dazu führt, dass bisher im Stammunternehmen Beschäftigte
Lohneinbußen hinnehmen müssen, wenn sie ihrer Kündigung
entgehen wollen.
Ein Sprecher der Bürgerinitiativen
erklärte, es sei ein durch-sichtiges Manöver wenn der
größte Anteilseigner des Flughafens, das Land Hessen,
die eigene Firma auszeichne. Die Landes-regierung wolle von ihrer
Unfähigkeit ablenken, in anderen, unweltverträglicheren
Branchen attraktive Arbeitsplätze zu schaffen. In der jetzigen
Situation halte sie wohl eine Image-kampagne für den Flughafenausbau
für erforderlich, denn im derzeit laufenden Erörterungstermin
würden die Begründungen für den Ausbau täglich
brüchiger.
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