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Mörfelden-Walldorf, 20. Januar 2009

Presseerklärung der BI Mörfelden-Walldorf

Es klingt wie eine Drohung, wenn Fraport schreibt, das Unternehmen nehme mit dem Beginn der heutigen Rodungsarbeiten im Kelsterbacher Wald Kurs auf Wettbewerb und Zukunft. Die Globalisierung werde nicht nur weitergehen, sondern sie werde noch an Fahrt zunehmen. Die Flughafenerweiterung wird vom Flughafenbetreiber gar als zukunftsfähig und als Weg aus der Wirtschaftskrise dargestellt.

Das Gegenteil ist der Fall.

In einer Welt, in der alles dem Profit und dem Standort untergeordnet wird, bleiben Ökologie, Gesundheit, Natur, Lebensqualität, Klima und nicht zuletzt die Arbeitsbedingungen auch der Flughafen-Beschäftigten auf der Strecke. Der Konkurrenzdruck führt zu Rationalisierungen und zum Abbau von Existenz sichernden Arbeitsplätzen.

Im Namen des Wettbewerbs werden am Flughafen Gehälter gedrückt (wie z.B. beim Bodenpersonal) und Funktionen in Tochterfirmen ausgelagert, um Kosten (sprich: Löhne) zu sparen.

Wir halten es für falsch, die Entwicklung der Rhein-Main-Region und ihres Arbeitsmarktes auf den Frankfurter Flughafen zu reduzieren und dabei die Abwertung der Lebens- und Wohnqualität bewusst in Kauf zu nehmen.

Der Flughafen ist und bleibt eine ökologische Katastrophe und einer der Hauptbelastungsfaktoren des Rhein-Main-Gebiets. Der extreme Flugverkehr trägt auch zur globalen Klimaerwärmung einen gehörigen Anteil bei.

4 Mrd. Euro will Fraport für den Ausbau des Flughafens ausgeben. Eine gigantische Summe, die man wesentlich sinnvoller investieren könnte: in Bildung, im sozialen Bereich, im Ausbau erneuerbarer Energien, in energietechnische Gebäudesanierung, in den ÖPNV, in lebenswerte Städte, regionales Recyceling oder regionale Ernährung. Statt dessen werden Milliarden in den klimaschädlichsten aller Verkehrsträger gesteckt.

Die Globalisierung der letzten Jahre wurde durch zahlreiche Deregulierungen ermöglicht und ging einher mit dem Abbau sozialer Sicherungssysteme, einen immer weiteren Raubbau der ökologischen Ressourcen, einer Ungleichverteilung von Lebenschancen und Einkommen sowie der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die nur gelten lässt, was dem Profit und dem "Standort" nützt.

Die Ursache der heutigen Finanz- und Wirtschaftskrise liegt gerade in der völlig ungeregelten, auf Profitmaximierung ausgerichteten Globalisierung. Wer wie Fraport und weite Teile der Politik davor die Augen verschließt und weiter auf sozial unausgewogenes und ökologisch verheerendes Wachstum setzt, setzt Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit aufs Spiel.

Wer einseitig auf Globalisierung setzt, wird verletzlich, abhängig von den Kapriolen des Weltmarktes. Fraport mit seiner rein auf globale Menschen- und Warenströme abgestellten Wachstumspolitik treibt diese Abhängigkeit voran.

Die Rodung des Kelsterbacher Waldes ist exemplarisch für ein Wirtschaftswachstum, das uns direkt in die Klimakatastrophe führt, als habe es Debatten um Nachhaltigkeit nie gegeben. Die sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Kosten eines Energie verschwendenden, allein auf Profit beruhendem

Wirtschaftsystems sind viel zu hoch - und Fraport und die Flughafenerweiterung sind ein Teil dieses Problems.

Wir sind nicht bereit, für das Profitstreben der Fraport und der Fluggesellschaften unsere Gesundheit, Nachtruhe, Naherholungsraum und auch die extreme Verschmutzung der Biosphäre in Kauf zu nehmen.

In jeder (Wirtschafts)Krise steckt auch eine Chance zum Umdenken, zum Umsteuern. Mit dem heutigen Rodungsbeginn wurde diese Chance sinnlos vertan.

Wir machen darauf aufmerksam, dass auch im Norden von Walldorf noch 60 ha für den unsinnigen Flughafenausbau fallen sollen.

Wir werden jeden Schritt des Ausbaues nicht nur juristisch bekämpfen. Die Bürgerinitiativen, die WaldbesetzerInnen, die Naturschutzverbände, viele Kommen und zahlreiche UnterstützerInnen, sie alle gehören zu den gesellschaftlichen Kräften, die sich nicht dem Ausbau-Diktat von Fraport kampflos unterwerfen, sondern auch in den kommenden Auseinandersetzungen dem Flughafenbetreiber die Stirn bieten werden.

Petra Schmidt, Mörfelden-Walldorf, den 20.01.09

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr