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Leserbrief vom 26.01.2009 an Frankfurter Neue Presse

Sehr geehrte Redaktion,

als Beteiligte am Demonstrationszug am 24.1. im Kelsterbacher Wald habe
ich Ihren Artikel vom 26.1.9 S.3 "Friedliche Demonstration gegen Flughafen"
mit Interesse, aber auch etwas Verwunderung gelesen und möchte hier zur
einseitigen Friedlichkeit eine Beobachtung mitteilen, bei der sich vier
Männer in Uniform auf eine Frau warfen und sie dann ausser Sicht hinter
eine liegende Kieferkrone zogen.

Auf dem Rückweg vom Rodungsplatz ging ich neben dem Weg, weil der
Waldboden nicht so schlüpfrig war wie der matschige Weg ( ich bin
Jahrgang 1943 und nicht mehr so rutschsicherd - das sah auch ein Polizist
ein, der mich unbedingt auf den Weg verweisen wollte).

Aus dieser seitlichen Perspektive, beobachtete ich an einer Stelle, an
der parallel zum Weg einige Baumstämme lage, dass sich vier Polizisten
auf dem Waldboden zu einem Knäuel rangelten. Ein weiterer kam auf mich
zu, herrschte mich an weiterzugehen und versperrte mir absichtlich die
Sicht auf das Knäuel der vier männlichen Polizisten, unter dem ich noch
kurz einen Frauenkopf herausragen sah. Auf meine Frage, sagte er, es sei
ein Diebstahl an einer Dienstpistole passiert.Ich wollte zu der Frau, um
zu fragen, ob sie verletzt sei oder eine Zeugin brauche, aber ein
zweiter Polizist drängte mich weiterzugehen mit einer auffordernden
Handbewegung, wobei er mich leicht berührte, sodass ich unwillkürlich
einen Schritt zurücktratt und in eine kleine Kuhle rutschte. dabei sah
ich, wie die Frau von mehreren ( 6 oder 7) Polizisten hinter eine
abgeschlagene Kiefernkrone ausser Sicht gezogen wurde. Ich wollte von
dem Polizisten wissen, weshalb die Frau aus dem Sichtkreis gezogen wurde
und die Antwort, das ginge mich nichts an; ich verwarte mich vor seiner
Anrede " junge Frau" und "gute Frau"- er meinte, das sei üblich ( ich
finde das mehr als ironisch). Einige herangekommene Frauen beteiligten
sich an dem Wortwechsel, und ich ging weiter.

Später versuchte ich bei einem Einsatzleiter diesen unfairen Vorfall
vorzutragen, bekam nur die Auskunft, es habe sich um einen gekleuten
Gummiknüppel gehandelt und es sei schon recht, wenn sich vier! Männer in
Uniform auf eine Frau werfen, da es sich um eine Diebin handele.
Mit der Bezeichnung "Friedliche Demonstration" hätten Sie recht, wenn
das Rechtsverständnis von BürgerInnen sich nicht seit
StartbahnWest-Zeiten weiterentwickelt hätte.Damals herrschte noch kalter
Krieg - nicht nur im innerdeutschen Verhältnis. Solange ein Vorfall, bei
dem sich vier Männer auf eine Frau werfen und sie dann ausser Sichtweite
tragen, bei Uniformierten als rechtmäßig abgetan wird, solange halte ich
solch die Friedlichkeit der einen Seite für einen schwelenden
Gefahrenherd, weil von der anderen Seite gezielt auf einseitige
Einschüchterung angelegt wird.

Ich möchte ernsthaft mit einer polizeisprecherin diesen Vorfall klären
und wissen, ob es sich um einen Ausrutscher handelte, oder ob ich mich
damit abfinden muss, dass es von Polizeiseite als rechtlich gesichertes
Alltagsgeschäft gilt und von Bürgerinitiativseite als
einzukalkulierendes Risiko gesehen werden muss. Deshalb bin ich
eiverstanden, wenn Sie mein Mail an eine entsprechende Stelle weitersenden.
Falls Sie an meiner persönlichen Meinung dazu interessiert sind: ich und
wohl die meisten Frauen.haben ihre Kinder und besonders Töchter nicht
dazu erzogen, dass sie sich einschüchtern und unfair behandeln lassen-
und  unsere Enkel noch weniger.

Mit freundlichen Grüßen von Gisela Kramm

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Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr