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Frankfurt a. M., den 14.8.2010
ROBIN WOOD Aktion über dem Main - Protestaktion in Frankfurt - Stopp des Flughafenausbaus gefordert
Heute Nachmittag gegen 15.30 Uhr seilten sich zwei AktivistInnen von
ROBIN WOOD vom Holbeinsteg in Frankfurt ab und entrollten ein 7 mal 8
Meter großes Transparent über dem Main. Es trug die Aufschrift
„Ruhestörer! Klimakiller! Fraport kielholen!“. Kielholen bezeichnet
eine frühere Form der Disziplinarstrafe auf hoher See.
Der Flughafenbetreiber Fraport steht insbesondere für den Bau der
Landebahn Nord-West in der Kritik. Er führt zu einer Zunahme der
jährlichen Flugbewegungen von 500.000 auf 750.000, technisch möglich
wären bis zu einer Million. Dabei ist Fliegen das klimaschädlichste
Fortbewegungsmittel. Flugzeugabgase setzen eine Vielzahl
klimawirksamer Stoffe frei, die aufgrund der Höhe der Freisetzung um
ein Vielfaches schädlicher sind als am Boden.
„50% mehr Flugbewegungen bedeuten 50% mehr klimaschädliche Emissionen und 50% mehr Fluglärm. Das ist für Klima und Region völlig
unzumutbar“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Alexander Gerschner.
Die Lebensqualität der Rhein-Main-Region wird nicht nur durch
Emissionen schwer belastet, sondern auch durch den stetig steigenden
Fluglärm. Die Politik bricht ihr vor Baubeginn der Landebahn Nord-
West gegebenes Versprechen, ein absolutes Nachtflugverbot von 23 Uhr
bis 5 Uhr einzuführen. Die hessische Landeregierung legte gegen das
Urteil des VGH in Kassel zum Planfeststellungsbeschluss Revision ein.
Sie befürwortet auch eine Änderung des Luftfahrtgesetzes auf
Bundesebene.
ROBIN WOOD lehnt die Privatisierung von öffentlichem Raum und die
Rodung von Bannwald für die neue Landebahn ab. Daher beteiligten sich
die Umwelt-AktivistInnen an der Besetzung des Kelsterbacher Waldes.
Die Besetzung des Bannwaldes fand gemeinsam mit unabhängigen
UmweltschützerInnen und den lokalen Bürgerinitiativen von Mai 2008
bis zur polizeilichen Räumung im Februar 2009 statt. Dazu ROBIN WOOD-
Aktivist Daniel Häfner: „Nach den Protesten gegen den Bau der
Startbahn wurde gesagt: Kein Baum wird mehr fallen! In 20 Jahren
heißt es dann wohl: Kein Baum ist mehr übrig!“
ROBIN WOOD fordert den Verzicht auf jeden weiteren Flughafenausbau,
die Wiederaufforstung der Landebahn Nord-West, die Einstellung aller
Gerichtsverfahren gegen AusbaugegnerInnen und ein Nachtflugverbot von
22 bis 6 Uhr.
Die Aktion findet im Rahmen der alljährlichen ROBIN WOOD-Floßtour
statt, die zeitgleich in Frankfurt Station macht. Die diesjährige
Tour startete in Stuttgart und führte auf Neckar, Rhein und Main nach
Frankfurt. Sie steht unter dem Motto „Klimaschutz selber machen“ und
soll dazu motivieren, selbst für den Klimaschutz aktiv zu werden,
anstatt diesen an Politik und Wirtschaft zu deligieren.
Das Robin Wood Floß wird noch bis Montag 12 Uhr in Frankfurt an der
Nizza-Werft liegen.
Für Rückfragen können Sie sich jederzeit gern an uns wenden:
auf dem Floß unter Tel. 0171- 83 59 515 oder flosstour@robinwood.de .
Fotos von der heutigen Aktion in professioneller Qualität stellen wir
Ihnen gerne zur Verfügung.
Fotos und weitere Infos unter www.flosstour.de
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