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Newsletter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Synode a k t u e l l 11.12.2000
In unserem letzten Newsletter von der Synode geht es ausschliesslich um den Ausbau des Frankfurter Flughafens.

EKHN-Synode besteht auf Nachtflugverbot
Kirchenparlament sieht die Grenzen des Wachstums erreicht
Frankfurt, 9. Dezember 2000. Die Synode der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) lehnt einen Ausbau des Frankfurter Flughafens ab, wenn nicht die Paketloesung des Mediationsverfahrens insgesamt und rechtsverbindlich umgesetzt werde. Das beschloss die Synode in einer Resolution am letzten Tag ihrer Tagung in Frankfurt.
Mit Sorge hat das Kirchenparlament zur Kenntnis genommen, dass die Lufthansa nun kein Nachtflugverbot akzeptieren wolle. Damit schwinde die Hoffnung, dass das Ergebnispaket des Mediationsverfahrens in der politischen Debatte durchgesetzt werden koenne. Mit Nachdruck forderte das Kirchenparlament, den Flughafen in ein europaeisches Gesamtverkehrskonzept, das alle Verkehrssysteme einbeziehe, zu integrieren.
In der langen Aussprache wurde deutlich, dass die Synodalen die Grenzen des Wachstums fuer erreicht halten. Die im Umfeld des Flughafens Lebenden duerften nicht weiter belastet werden. Die Synode bittet die Verantwortlichen, sich bereits jetzt auf ein Nachtflugverbot zwischen 23 und 5 Uhr fest zu legen, sowie die Zahl der Nachtfluege schrittweise abzubauen.

Ausschuss empfiehlt: Den Wert und das Mass des eigenen Fliegens ueberdenken.
Die Position der Synodenausschuesse fuer Umwelt sowie fuer Arbeit und Soziales fasste Dr. Wernfried Schreiber zusammen. Er benannte es als vordringliche Aufgabe der Kirche, die Frage nach den Grenzen des Wachstums und nach dem Verhaeltnis von Lebensqualitaet und oekonomischen Wuenschen deutlicher als bisher in allen Regionen zu diskutieren. Derzeit nehme die Nach-denklichkeit ueber die Belastungen des Flughafenbetriebs mit zunehmender Entfernung zum Flughafen rasch ab. Hier muessten, so Schreiber, die Menschen mehr Solidaritaet einueben und Interesse fuer die Lebensumstaende der anderen entwickeln. Die Kirchengemeinden koennten dafuer ein Forum sein. Die Bibel fordere immer wieder zur Umkehr, also zum kritischen Hinterfragen der eigenen Lebensziele auf. "Die Debatte um den Flughafenausbau zeigt uns, dass wir den Wert und das Mass des eigenen Lebensstils - dabei auch den Wert und das Mass des eigenen Fliegens - ueberdenken muessen", so Schreiber woertlich.

Kirchenpraesident: Entscheidungsprozess offen weiterfuehren
Kirchenpraesident Prof. Dr. Peter Steinacker erinnerte daran, dass die Politisch wirklich Verantwortlichen, das sind der Bund, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, versprochen haetten, den Entscheidungsprozess ergebnisoffen zu fuehren. Er forderte sie auf, daran fest zu halten und den bislang friedlichen Dialog nicht durch voreilige Festlegungen zu gefaehrden.

Kirche richtet ein eigenes Dialogforum ein
Die Synode beschloss die Einrichtung eines eigenen Forums, dem Flughafengespraech der Evangelischen Kirche. Dort sollen die verschiedenen Perspektiven der Gemeinden gesammelt und dem Kommunalen Dialogforum vermittelt werden. Die Synode hofft damit, auch die vom Flughafenausbau Betroffenen Gemeinden besser vernetzen zu koennen.

SYNODE DER EVANGELISCHEN KIRCHE IN HESSEN UND NASSAU
Der Beschluss vom 9. Dezember 2000 zum moeglichen Ausbau des Flughafens Rhein-Main

1 . Die EKHN-Synode unterstreicht ihren Beschluss vom 01. April
2000. Sie lehnt einen Ausbau des Flughafens Rhein-Main ab, wenn nicht die Paketloesung des Mediationsverfahrens insgesamt und rechtsverbindlich umgesetzt wird. Darueber hinaus fordert sie mit Nachdruck, dass die Planung zur Entwicklung des Flughafens Rhein-Main Teil einer integrierten europaeischen Verkehrsplanung sein muss. Alle Verkehrstraeger muessen dabei beruecksichtigt werden. Die Kirchensynode der EKHN nimmt die Beschluesse der Kirchengemeinden und Dekanatssynoden zur Entwicklung des Flughafens Frankfurt/M. ernst. Sie teilt deren Auffassung, dass den im Umfeld des Flughafens lebenden Menschen keine weiteren Belastungen zugemutet werden koennen. Deshalb fordert die Synode eine juristisch abgesicherte Garantie fuer ein absolutes Nachtflugverbot in der Zeit von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr und bittet die Verantwortlichen als vertrauensbildende Massnahme bereits jetzt, eindeutige und verpflichtende Erklaerungen abzugeben, dass dies erreicht wird. Dazu gehoert auch, dass die Nachtfluege nicht weiter zunehmen, sondern bestehende Nachtfluege schrittweise abgebaut werden.

Sie erkennt die dringende Notwendigkeit, in der kirchlichen und politischen Oeffentlichkeit die Diskussion ueber die Bedingungen zukuenftigen Lebens zu fuehren. Vor allem die schon vorhandene und erst recht die zu erwartende Belastung durch Laerm, sowie die Frage nach wirtschaftlicher Entwicklung, Arbeitsplaetzen und Lebensstil sind sachgerecht und menschengerecht zu eroertern.

Konkret heisst dies:
a) Ergaenzend zum Regionalen Dialog-Forum (RDF) sollen die
Gemeinden der EKHN durch ein "Flughafengespraech" der Evangelischen Kirche im Dialog miteinander und mit kirchen-leitenden Gremien unterstuetzt werden. Die Ergebnisse sind mit dem RDF rueckzukoppeln.
b) Die Synode bittet die Kirchenleitung, eine Konzeption zu entwickeln, wie mit Arbeitshilfen, Veranstaltungen und Oeffent-lichkeitsarbeit das Thema "Grenzen des Wachstums" bearbeitet und deutlicher in das oeffentliche Bewusstsein eingebracht werden kann.
c) Die Synode bittet die Kirchenleitung, der Hessischen und Rheinland-Pfaelzischen Landesregierung die Haltung der Kirchensynode zu vermitteln.
d) Die Synode bittet die Kirchenleitung darueber hinaus mit den Anteilseignern, der FAG (Bund, Land Hessen, Stadt Frankfurt a.M.) Gespraeche zu fuehren mit dem Ziel, dass die FAG den Antrag auf Ausbau nur unter den Bedingungen des Mediationspakets stellt.

ENDE des Beschlusses

Newsletter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Herausgegeben im Auftrag der Oeffentlichkeitsarbeit der EKHN
von der
Medienhaus gGmbH
Rechneigrabenstr. 10, 60311 Frankfurt/Main
Redaktion: Peter W. Schmidt
mailto: redaktion@ekhn.de
Internet: http://www.ekhn.de


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr