|
[14. Dezember 2005]
Solidarität
mit den Streikenden bei
Gate Gourmet in Düsseldorf!
Protestkundgebung am Samstag, 17.12.05, um 12 Uhr
am Rhein Main Flughafen, Busparkplatz vor dem Terminal 1
Gate Gourmet ist ein multinationales Catering-Unternehmen
mit 150 Betrieben in 5 Kontinenten und insgesamt 26.000 Be-schäftigten.
Wie invielen anderen Branchen auch scheinen die Gate Gourmet-Konzernleitungen
zur Zeit überall einen ähnlichen Angriff gegen die Beschäftigten
zu fahren: die Löhne sollen gesenkt und die Arbeitsbedingungen
verschärft werden. Im August dieses Jahres führte dies
bereits zu einem spektakulären Streik am Londoner Flughafen
Heathrow, der für tagelange Turbulenzen im
internationalen Luftverkehr sorgte.
Nun, seit dem 7. Oktober, wird die Gate Gourmet
Niederlassung am Düsseldorfer Flughafen bestreikt. Anlass
waren die ständig steigende Arbeitshetze und neue Zumutungen
der Konzernleitung. Das Unternehmen verweigert eine Entgelterhöhung
und fordert stattdessen die Streichung von fünf Urlaubstagen,
von Zuschlägen, weniger Urlaub und die Verlängerung
der Arbeitszeit. Im Gegenzug fordert die Gewerkschaft NGG eine
Lohnerhöhung um 4,5 Prozent. Als die Verhandlungen scheiterten,
stimmten 93 Prozent für Streik. Von den etwa 120 Beschäftigten
beteiligen sich 85 aktiv am Streik
und halten das Streikzelt vor dem Betriebstor rund um die Uhr
besetzt.
Weit über die Hälfte der Beschäftigten sind MigrantInnen,
die meisten von ihnen stammen aus der Türkei, aber auch Menschen
aus Polen, Marokko, Kroatien, Griechenland, Sri Lanka oder Brasilien
sind unter ihnen. Der Zusammenhalt ist gut, die Be-schäftigten
lassen sich nicht gegeneinander ausspielen. Die Stimmung ist entschlossen,
vorbeikommende Streikbrecher
werden mit Pfiffen und Buhrufen bedacht.
Der Streik befindet sich nun bereits in der 9. Woche. Anfang Dezember
wurde zunächst sogar ein Kompromiss ausgehandelt. Doch die
europäische Konzernspitze von Gate Gourmet zog einen Tag
später die gemachten Zugeständnisse wieder zurück.
Ein Ende des Konflikts ist insofern nicht abzusehen, offensichtlich
soll mit aller Härte demonstriert werden, dass selbst mittels
Streik Lohnsenkungen und genannte Verschärfungen nicht aufzuhalten
sind.
Gate Gourmet kann den Streik in Düsseldorf bislang scheinbar
gelassen wegstecken. Doch das ist nur möglich, weil auf verschiedenen
Ebenen Streikbruch begangen wird. Einerseits werden Leiharbeiter
angeheuert, andererseits mit Personalver-setzung und Zulieferungen
aus anderen Gate Gourmet-Nieder-lassungen die Lücken gefüllt.
Hier spielt im Übrigen auch die Kelsterbacher Filiale eine
gewichtige Rolle. Gate Gourmet kostet es eine Menge Geld, die
Ausfälle mit Streikbrechern, zusätzlichen
Anlieferungen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen
gegen mögliche Torblockaden zu kompensieren. Die bisherigen
Mehrkosten für Gate Gourmet dürften bereits weit über
dem liegen, was ein Eingehen auf die moderate Lohnforderung kosten
würde.
Aber es geht in diesem Konflikt um die Machtfrage und wie unge-hindert
die Konzernleitung ihre Kommandogewalt ausüben kann - und
eine Niederlage der ArbeiterInnen in Düsseldorf würdedem
Konzern an allen Standorten seine Erpressungen erleichtern.
Schließlich geht es nicht einfach um Geld, sondern um die
ver-schärfte Abpressung von Arbeit - und die lässt sich
gegenüber einer Belegschaft, die politisch gestärkt
aus einem Kampf hervorgeht, im Arbeitsalltag nicht mehr so leicht
durchsetzen.
Es geht jetzt darum, an möglichst vielen
Orten und auf verschiedenen Ebenen den Gate Gourmet-Konzern unter
Druck zu setzen. Am 17.12. gibt es deshalb in mehreren Städten
Solidaritätsaktionen mit den Streikenden beiGate Gourmet.
Weitere Infos: NGG Düsseldorf: 0211-506 695 0
www.ngg.net/
www.labournet.de/branchen/dienstleistung/gast/ggduess.html
zurück
|
|